

Düren Der SPD-Fraktionsvorsitzende, Henner Schmidt, hat dieser Tage von einem Hoffnungsschimmer gesprochen, sein CDU-Kollege Stefan Weschke sagt: Wir dürfen nichts tun, was das Stadthallenprojekt gefährden könnte. Seit ein möglicher Investor in der vergangenen Woche Pläne für eine Bebauung an der Bismarckstraße vorgestellt hat, sind CDU und SPD zumindest grundsätzlich positiv gestimmt, dass es gelingen könnte, neben einem Hotel ein Geschäftshaus zu errichten. Allerdings ist klar: Dann wird die Stadthalle abgerissen.
Mittlerweile hat sich offenbar auch in der Politik die Einsicht durchgesetzt, dass der 50er-Jahre-Bau nicht zu halten ist. "Es ist nicht mehr viel übrig, was schützenswert wäre", sagt Henner Schmidt. Die Verwaltung müsse nun eine Lösung finden. Zunächst ist die bei der Stadt angesiedelte Untere Denkmalschutzbehörde für eine Aufhebung des Denkmalschutzes zuständig. CDU-Fraktionschef Stefan Weschke sieht ebenfalls keine Chancen mehr für einen Erhalt des Hauses. Eine Sanierung sei wirtschaftlich nicht vertretbar. Welche Geschäfte neu nach Düren kämen, wenn der Hamburger Investor baut, ist noch unklar. Ebenso ist nach wie vor nicht klar, ob der französische Sportartikelkonzern Decathlon nach Düren kommt. Die Kette würde am liebsten ins Gewerbegebiet Im Großen Tal. Denkbar wäre wohl auch, dass die Franzosen den neuen Standort an der Bismarckstraße in Betracht ziehen.
Kritiker jedenfalls befürchten dann noch mehr Leerstand in der Dürener Innenstadt. Derzeit stehen knapp 50 Ladenlokale leer. "Die so genannten 1-A-Lagen sind nicht das Problem", sagt City-Manager Wilhelm Streb. "Die bekommen wir immer wieder vermietet. Viel problematischer sind da die Randlagen."
Und das, obwohl die Mieten zum Beispiel in der Wirtelstraße nicht gerade niedrig sind. 65 Euro pro Quadratmeter werden hier im Schnitt fällig, wenn die Ladenlokale gut geschnitten sind, sogar vielfach noch mehr.
Die beiden größten Problemlagen in der Innenstadt sind das Gelbe Viertel rund um Ober- und Weierstraße sowie die Josef-Schregel-Straße. In der Josef-Schregel-Straße, sagt der City-Manager, geht der Geschäftsbesatz stark runter. Die guten Läden suchen sich andere Standorte, Billigläden kommen nach. Im Gelben Viertel sei eher das Problem, dass sich für viele Inhabergeführte Geschäfte keine Nachfolger finden würden. Grundsätzlich sagt Wilhelm Streb aber, dass Düren immer noch eine gute Einkaufsstadt sei. Es kommen immer noch relativ viele Menschen von außerhalb zum Einkaufen nach Düren. Allerdings hat die Kaufkraft der Dürener stark abgenommen. Das ist unser größtes Problem. (inla,kin)