Düren: Vor 18 Monaten hat die SPD-Fraktion des Dürener Stadtrats einen Antrag zum Thema Demographisches Handlungskonzept – Städtische Strategien zur Begegnung und Begleitung des Demographischen Wandels gestellt. Das fünfseitige Papier beschreibt und begründet konkrete Aufgaben, die fachübergreifend von der Stadt zu leisten sind. Der demographische Wandel ist eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit.
Seine wichtigsten Merkmale sind die Abnahme, die Alterung und die Internationalisierung der Bevölkerung (weniger, älter, bunter).
So wird in NRW bis zum Jahre 2050 die Zahl der über 65jährigen von 19,9 % auf etwa 32 % ansteigen und die Zahl der unter 20jährigen von 20,4 % auf 15,5 % sinken. Diese Entwicklung muss städtebaulich und wohnungswirtschaftlich, sozial beziehungsweise gesundheitspolitisch und kulturell bewältigt werden. Der demographische Wandel ist ein langsamer, schrittweiser Prozess. Seine Auswirkungen werden erst allmählich spürbar. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass die heute eingeleiteten Korrekturen erst längerfristig ihre Wirksamkeit entfalten werden. Darüber sind sich die Experten einig, so die SPD.
Die SPD-Fraktion bezeichnet es als unverschämt, dass sie zu ihrem Antrag bisher keinerlei Rückmeldung erhalten hat. Verantwortlich für die Weiterleitung und Bearbeitung von Anträgen ist der Bürgermeister. Der Antrag erhielt auch die Aufforderung, vierteljährlich über den Bearbeitungsstand zu berichten, was bisher nicht geschah. Ratsmitglied Peter Koschorreck (SPD) reagiert verärgert: Es ist unverständlich, dass die Stadt zukunftsweisende Aufgaben nicht wahr nimmt. Entweder wird der Antrag ignoriert, weil er von der SPD kommt oder der Verwaltungsleiter erkennt nicht die Bedeutung des Themas.
Die SPD weist darauf hin, dass anders als in Düren in etlichen Städten besondere Ausschüsse oder Arbeitskreise für Demographie eingerichtet wurden.