Sie geht gern auf die Menschen zu

27. April 2012 von Cem Timirci 
Liesel Koschorreck  Porträtfoto zur Landtagswahl 2012
Porträtfoto von Liesel Koschorreck

Düren. Im Wahlkreis Düren I, der bis in nach Dahlem in der Eifel reicht, geht für die SPD erneut Liesel Koschorrreck ins Rennen. Die stellvertretende Landrätin und Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes Düren hat am 13. Mai einen schweren Stand. Beim letzten Mal wurde die von ihrem CDU-Konkurrenten deutlich geschlagen: Rolf Seel hatte 13 Prozent mehr. Nach ihren Erfolgsaussichten befragt, lächelt die 60-Jährige vielsagend und meint: „Ich bin eine Optimistin und werde um jede Stimme kämpfen“.

Zu den Sozialdemokraten ist Liesel Koschorreck schon vor 33 Jahren gestoßen. Damals lernte sie ihren späteren Ehemann Peter kennen, der so etwas wie ein sozialdemokratisches Urgestein ist. Seit 30 Jahren sind beide ein glückliches Paar. Vor kurzem haben sie ihr Haus in Birkesdorf verkauft und sind in die Erdgeschosswohnungen eines Sechsfamilienhauses in einer ruhigen Stichstraße des Stadtteils gezogen – eine Art Vorsorge fürs Alter. „Hier ist alles auf einer Ebene und barrierefrei. Ich hoffe das dauert noch eine Weile, aber es wird der Tag kommen, an dem wir das sehr zu schätzen wissen. Wir werden schließlich nicht jünger “.

Der demografische Wandel ist für die Sozialdemokratin ein wichtiges Thema. Als sie in der vorletzten Legislaturperiode in den Landtag nachrückte, übernahm sie den Posten der seniorenpolitischen Sprecherin ihrer Fraktion. „Es muss unser Ziel sein, älteren Menschen zu ermöglichen, so lange wie es eben geht in ihrem vertrauten Umfeld zu leben. Und wenn das nicht mehr geht, ist eine vernünftige Betreuung und gegebenenfalls Pflege erforderlich.“

Auch die Familienpolitik und insbesondere der Bereich Kinderbetreuung und Bildung liegt Liesel Koschorreck am Herzen: „Kein Kind darf auf der Strecke bleiben, deshalb muss Betreuung, Förderung und Bildung schon im Kindergarten beginnen.“ Koschorreck begrüßt es deswegen sehr, dass die rot-grüne Landesregierung Verbesserungen auf den Weg gebracht hat – „und das nach dem 13. Mai mit einer soliden Mehrheit hoffentlich auch weiter kann“.
Als „Meilenstein“ nennt sie in diesem Zusammenhang das beitragsfreie dritte Kindergartenjahr. Ein großer Beitrag zur Chancengleichheit sei auch die von der rot-grünen Landesregierung durchgesetzte Abschaffung der Studiengebühren.

Im Wahlkampf sind der Sozialdemokratin Kontakte mit möglichen Wählerinnen und Wählern wichtig. Koschorreck: „Ich gehe gerne auf Menschen zu und höre mir ihre Sorgen und Nöte, aber auch Wünsche an die Politik an“. Fast jeden Tag ist sie in ihrem Wahlkreis unterwegs, um mit ein paar Mitstreitern von Haus zu Haus zu ziehen. „Ich denke, die Menschen schätzen meine offene Art“, sagt die SPD-Politikerin, die nach eigenen Angaben „bisher kaum schlechte Erfahrungen“ beim „Klinkenputzen“ gemacht hat.

Eines der wichtigsten Projekte im Wahlkreis ist für Koschorreck der Bau der Bundesstraße 56n: „Diese Umgehungsstraße ist unbedingt nötig, und alle Politiker sollten in dieser Frage an einem Strang ziehen.“

  • Politik ist für sie „ein schönes Hobby“

    Liesel Koschorreck nennt die Politik „ein schönes Hobby, das nie langweilig wird“.

    Sie gehört seit 15 Jahren dem Landespräsidium der SPD an und ist Mitglied des Landesvorstandes.

    Die Neuwahlen begrüßt sie, „weil damit hoffentlich klare Verhältnisse geschaffen werden.“

  • „Ich denke, die
    Menschen schätzen
    meine offene Art – und das nicht nur
    im Wahlkampf.“

    Liesel Koschorreck

    SPD-Landtagskandidatin

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