"Der Dürener hat wieder einmal mit den Füßen abgestimmt", steht für ‘Bert Cremer fest. Und die Abstimmung über das neue Erscheinungsbild des Weihnachtsmarktes ist aus Sicht des Vorsitzenden des Schaustellerverbandes trotz der Kritik an der mangelnden Barrierefreiheit der Rathausempore positiv ausgefallen. "Der Besuch in den beiden ersten Wochen war sehr gut, vor allem am ersten Adventswochenende", betont der Karussellbetreiber.
Viele Kinder auf der "Eisbahn"
Und er steht mit seiner Bewertung nicht alleine. Auch Mandelbrenner Gerd-Jürgen Giebel sowie Gastronom und Schlittschuhbahnbetreiber Gerd Suhr sind zufrieden. Cremers anfängliche Skepsis gegenüber der Schlittschuhbahn ist verflogen. Das zusätzliche Angebot werde vor allem von Kindern sehr gut angenommen, bestätigt Gerd Suhr und berichtet von vielen "fröhlichen Kinderaugen". Die Schlittschuhbahn sei entgegen Suhrs Erwartungen zum zweiten Kindergeschäft geworden, ohne dass das Karussell darunter leide, ergänzt Cremer, der von einer "Win-win-Situation" spricht. Überlegungen, zum Beispiel auch Eisstock-Schießen anzubieten, hat Suhr daher erst einmal verworfen. "Dann müsste ich die Bahn abends für Kinder sperren. Das möchte ich nicht".
Mit der Schlittschuhbahn und dem zusätzlichen Angebot auf der Empore sei die Verweildauer der Besucher auf dem Markt deutlich gestiegen, sagen alle drei Schausteller. "Viele Besucher genießen richtig den Blick von oben auf das Treiben und den Sternenhimmel", betont Suhr. Cremer spricht von einem "echten Gewinn für den Weihnachtsmarkt".
Dabei bedauern die Schausteller, dass die zusätzlichen Buden aufgrund des Denkmalschutzes, der bauliche Veränderungen verbietet, von Gehbehinderten nur schwer oder gar nicht erreicht werden können, weil auch ein Zugang durch das alte Rathausfoyer nicht möglich ist. Die dort angedachte Rollstuhlrampe wurde nicht genehmigt, weil sie ein Gefälle von mehr als den zulässigen sechs Prozent gehabt hätte.
"Die Gastronomen auf der Empore sind bislang zufrieden, die Händler noch nicht", räumt Gerd Suhr ein. Dass es Handwerker und Händler auf dem Dürener Weihnachtsmarkt aber schwerer haben, ist nichts Neues. "Der Dürener Weihnachtsmarkt ist halt kein romantischer wie der in Merode, dafür aber ein beliebter Treffpunkt", sagt Bert Cremer und bringt es auf den Punkt. Ein Ort, an dem man gemeinsam etwas trinkt und isst. Und der von seinem Stammpublikum lebt, ergänzt Gerd-Jürgen Giebel.
Und daher blicken die Schausteller auch ein wenig mit Sorge auf 2017, wenn der Marktplatz umgestaltet werden soll. Geplant ist, dass die Arbeiten dort bis November abgeschlossen, sind, damit der Wochenmarkt rechtzeitig wieder auf den Markt zurückkehren kann. Wenn das gesichert sei, würden auch weitere Händler in ihre Buden investieren, kündigen die Schausteller an.