Bahn revidiert bisherigen Standpunkt. SPD und CDU in Derichsweiler haken gemeinsam nach.
Die Situation
Die beiden Eisenbahnunterführungen in Derichsweiler sind seit langer Zeit ein Ärgernis und Gefahrenpunkt für alle für Fußgänger.
Bei beiden Brücken fehlt ein Fußgängerweg, der für die Sicherheit eminent wichtig wäre. Täglich setzten sich Fußgänger, insbesondere Mütter mit Kinderwagen, Senioren mit Rollatoren, Schulkinder, die die Bushaltestellen an der Bundesstraße nutzen und in Mariaweiler die Gesamtschule besuchen sowie Hundebesitzer, die den nahen Badesee für Spaziergänge nutzen, einer Unfallgefahr aus. Ein Fußgängerweg könnte das verhindern.
Warum wurde er jedoch, trotz der bestehenden Gefahrenlage, nie realisiert?
Die Vorgeschichte
Schon 2007 stand nach der ersten Brückensanierung an der Brücke Richtung Mariaweiler die Frage eines sicheren Fußgängerweges an. Dies wurde von der Verwaltung damals abgelehnt. Die Begründung war, dass die Stadt wohl nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz an den Gesamtkosten der Brückensanierung zu 50% beteiligt wäre, wenn sie einen Fußgängerweg bauen wollte. Der Anteil hätte sich damals auf stolze 1 Million Euro belaufen. Geld was die Stadt Düren nicht aufbringen konnte. Die Deutsche Bahn war in den Gesprächen mit der Stadt auch nicht zu einem Kompromiss bereit. Sie zog sich stur auf dieses Gesetz zurück. Das Thema schien erledigt.
Durch die jetzt durchgeführte Sanierung der Brücke am Badesee ist das Thema Fußgängerweg jedoch wieder aktuell geworden. Nach der erneuten Anfrage gab es wieder eine abschlägige Antwort. Begründet wurde das auch diesmal damit, dass sich der Standpunkt der Deutschen Bahn hinsichtlich der Rechtsgrundlage nicht geändert hätte.
Eine neue Situation durch WDR Bericht
„Erstaunt und überrascht waren wir dann nach Ausstrahlung eines Berichtes im WDR-Fernsehen“, so Rainer Plensky, Distriktvorsitzender der SPD in Derichsweiler.
Eine engagierte Derichsweiler Bürgerin brachte den Stein ins Rollen!
Sie hatte den WDR Lokalzeit Aachen über die Problematik der Fußgängerwege unterhalb der Eisenbahnbrücken in Derichsweiler informiert. Die Redakteure der Lokalzeit sahen darin eine Story.
Und so kam es. Am 07.07.2017 standen dann die beiden Eisenbahnbrücken, die ein Bürger in dem Bericht „wie in Schilda“ kommentierte, im Mittelpunkt der Lokalzeit aus Aachen.
Gegenüber dem WDR äußerte sich ein Bahnsprecher in Düsseldorf da überraschenderweise ganz anders. Eine hohe Kostenbeteiligung der Stadt, wäre aus Sicht der Bahn nicht notwendig, falls sie einen Fußgängerweg bauen wollte. Demnach stünde dem Bau der Fußgängerwege also nichts mehr im Wege.
Roland Kulig (CDU), Bezirksausschussvorsitzender in Derichsweiler, fragte daraufhin in der letzten Ratssitzung am 13.7.2017 den zuständigen Dezernenten Paul Zündorf nach dem aktuellen Stand in dieser Angelegenheit. Er zeigte sich ebenso überrascht von der Aussage der Deutschen Bahn. Er kündigte eine sofortige Anfrage an die Deutsche Bahn an, die im Fernsehbericht getätigten Aussagen nunmehr schriftlich zu bestätigen.
Henner Schmidt, Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat der Stadt Düren nahm zusätzlich Kontakt zur Rechtsabteilung der Stadt auf, mit dem Ziel eine rechtliche Prüfung der Rechtsgrundlagen aus dem Eisenbahnkreuzungsgesetz vorzunehmen. Es ist also was in Bewegung.
Eine neue Initiative
Die SPD und CDU im Bezirksausschuss Derichsweiler werden daher nun kurzfristig einen gemeinsamen Antrag an die Stadt Düren stellen, die Gehwege unter den beiden Brücken zu errichten, damit ein gefahrloses Durchqueren für Fußgänger möglich wird. Wie im Bericht des WDR erwähnt.
Der Zug für den Fußgängerweg in Derichsweiler scheint noch nicht abgefahren zu sein. Wer wollte das verhindern?