Die Sitzung des Stadtvorstandes war geprägt von einer schonungslosen Analyse der Defizite in der politischen Arbeit. Statt Schuldzuweisung und Selbstzerfleischung stand jedoch der Wille zum Neuanfang im Mittelpunkt. „Wir haben uns zu lange etwas vorgemacht,“ gestand Gabi Freitag, stellv. Bürgermeisterin, ein. „Uns fehlte die Geschlossenheit und die klare Linie. Durch diesen ‚Schuss vor den Bug‘ werden wir uns hoffentlich auf unsere alten Stärken besinnen. Die solidarische Art und Weise, wie wir im Stadtvorstand mit dieser gemeinsamen Niederlage umgegangen sind, lässt für die Zukunft hoffen.“
Einstimmig schlug der Stadtvorstand Henner Schmidt als Fraktionsvorsitzenden vor. Er folgt Willy Beißel, der aus persönlichen Gründen nicht wieder kandidierte. Die endgültige Entscheidung trifft die Fraktion am kommenden Montag. Zum Nachfolger von Schmidt als Stadtverbandsvorsitzendem wurde Barthel Labenz einstimmig nominiert: „Ich danke allen Vorstandsmitgliedern für dieses Vertrauen. Wir haben erst einen Teil des Weges zurück gelegt. Ich bin froh, dass wir im Stadtverband auch die nächsten Schritte gemeinsam gehen. Düren liegt mir weiter am Herzen.“ Der Stadtvorstand sprach auch Dietmar Nietan und Peter Koschorreck einstimmig das Vertrauen aus.
„Die Analyse ist erst ein erster Schritt. Wir werden in den nächsten Monaten neue Strategien und Konzepte entwickeln. Düren braucht Bewegung in vielen Politikfeldern. Die absolute Mehrheit der CDU kann nicht darüber hinweg täuschen, dass viele Weichen in der Vergangenheit falsch gestellt wurden,“ erläutert Labenz abschließend.
SPD-Stadtverband Düren betreibt Neuanfang
28. September 2004 von Cem Timirci