So weigerten sich damals Spelthahn und Müller die für die GWS wenig schmeichelhafte Urteilsbegründung an die Aufsichtsratsmitglieder zu verschicken.
Für Nietan sei es trotzdem nicht nachvollziehbar, dass die Mehrheit der Bürgermeister im Aufsichtrat der GWS dem Landrat bei seinem durchsichtigen Versuch, einen der angesehensten Wirtschaftsförderer in der Aachener Region zu schaden und ihn finanziell „auszuhungern“, auch dann noch blind gefolgt seien, als jedem klar denkenden Menschen dämmern musste, dass dieses Unterfangen zum Scheitern verurteilt sei.
Das höchste Gut einer Wirtschaftsförderungsgesellschaft sei ihre Seriosität und das daraus gerechtfertigte Vertrauen, welches Kunden bzw. potentielle Investoren ihr entgegen bringen können. „Doch was soll man von einer Gesellschaft halten, die gerade in zweiter Instanz ohne die Zulassung einer Revision rechtskräftig als Vertragsbrecherin verurteilt worden ist und deren Geschäftsführer sich vielleicht demnächst wegen versuchtem Prozessbetrug selbst vor einem Gericht zu verantworten hat,“ stellt Nietan enttäuscht fest.
Um einen letzten Rest von Glaubwürdigkeit zu behalten, seien jetzt sofort Konsequenzen zu ziehen: Der Landrat müsse als Aufsichtratsvorsitzender zurücktreten und am besten den wirtschaftlichen Schaden (alleine fast 40.000,- Euro unnötiger Prozesskosten), den er mit seinem Vorgehen der GWS beigebracht habe auch selbst bezahlen.
Des weiteren müsse sich die GWS von ihrem Geschäftsführer trennen, wenn sich herausstellen solle, dass dieser tatsächlich einen versuchten Prozessbetrug begangen habe. Nietan weiter „Herr Müller sollte nach dem Desaster, welches er durch seine Falschinformation von Gericht und Aufsichtsrat angerichtet hat, freiwillig die mehrere zehntausend Euro hohe Zusatztantieme an die GWS zurückzahlen, die ihm der Aufsichtsrat auf Vorschlag von Landrat Spelthahn in der letzten Aufsichtsratssitzung zugebilligt hat.“ Das der Landrat seinen Vorschlag einer Zusatzentlohnung für den Geschäftsführer ausgerechnet wenige Tage nach der Gerichtsverhandlung gemacht habe, in der Herr Müller – wie in der Presse zu erfahren war – vor Gericht eine Falschaussage geleistet habe, bezeichnete Nietan als Skandal.