Der Stadtvorstand und die örtlichen Sozialdemokraten aus Hoven und Merken hatten sich zu einem Ortstermin am alten Wasserwerk Merken getroffen. Dort wollen die Stadtwerke Düren nur etwa 100 Meter vom Ortsrand Hoven entfernt eine Biogasanlage errichten.
Die Absicht, eine Biogasanlage zur Nutzung nachwachsender Rohstoffe in Düren zu realisieren, wird von den Sozialdemokraten ausdrücklich unterstützt, doch der jetzt vorgesehene Standort zwischen der Autobahn A4 und Hoven bereitet der SPD großes Kopfzerbrechen.
Der Hovener Kreistagsabgeordnete und Vorsitzende des für Hoven und Merken zuständigen Ortsvereins Düren-Nordwest,Ulrich Titz, sieht insbesondere bei der An- und Ablieferung der jährlich 20.000 Tonnen Biomaterial und Gärsubstrat die größten Probleme: „Wenn in der Erntezeit vier Wochen lang zwischen 6 und 22 Uhr täglich rund 17 große LKWs durch Merken und Hoven zur Biogasanlage an- und abfahren, ist das den dort lebenden Menschen angesichts der Verkehrssituation in diesen Stadtteilen eigentlich nicht mehr zuzumuten," führt Titz seine Bedenken aus.
Ulf Opländer stellte für die SPD-Stadtratsfraktion die Frage, ob bei einer Errichtung der Biogasanlage am jetzt vorgesehenen Standort nicht durch eine zügige Realisierung der Ortsumgehung Merken auch die verkehrspolitischen Rahmenbedingungen zum Auffangen des zusätzlichen Schwerlastverkehrs geschaffen werden müssten. Auch stehe die Frage unbeantwortet im Raum, mit welchen möglichen Beeinträchtigungen die Bürger Hovens rechnen müssen, die am Ortsrand nur 100 Meter von der Anlage wohnen.
Auf einer Bürgerversammlung an diesem Freitag will die SPD gemeinsam mit den betroffenen Anwohnern einen Fragenkatalog entwickeln, den sie dann am 22. August in der Sitzung des Bezirksausschusses Hoven den Verantwortlichen von Stadtwerken und Stadtverwaltung zur Beantwortung vorlegen will. „Nur, wenn die offenen Fragen zufriedenstellend beantwortet sind und deutlich wird, dass der Standort den dort lebenden Menschen zuzumuten ist, werden wir dem Ansinnen der Stadtwerke zustimmen,“ erklärt der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion Henner Schmidt. Dem pflichtet auch Dürens SPD-Vorsitzender Dietmar Nietan bei: „Wir wollen den besten und nicht den erstbesten Standort. Wenn zu viele Fragen am Standort Merken offen bleiben, müssen die Stadtwerke eben einen Alternativstandort anbieten.“
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