Jusos wehren sich gegen Ausbeutung von Praktikanten

14. September 2006 von Cem Timirci 

Sie betrifft auch junge Menschen, denen nach dem Schulabschluss ein Praktikum angeboten wird. Die Unternehmen ködern junge Leute damit, dass sie ihnen einen Ausbildungsplatz in Aussicht stellen. So beginnen die jungen Leute ein oft mehrmonatiges Praktikum, für das es keinen Lohn gibt. Oft sind sie in diesen Unternehmen „Mädchen für alles“ und werde für Botengänge ausgenutzt. Das eigentliche Berufsfeld wird nicht vermittelt. Die in Aussicht gestellte Ausbildungsstelle lässt sich dann „leider“ doch nicht realisieren.

„Die Notlage der jungen Menschen, von denen Tausende noch keinen Ausbildungsplatz haben, wird von einigen Firmen schamlos ausgenutzt. Eine solche Ausbeutung von jungen Menschen über Monate hinweg muss gestoppt werden. Die jungen Menschen stehen nach einem halben Jahr wieder ohne jede Perspektive auf der Straße,“ so Siwek.

„Wir sprechen uns natürlich nicht gegen Praktika aus, in denen Betrieb und eventuelle Auszubildende sich kennen lernen und erste Erfahrungen sammeln können. Seriöse Betriebe brauchen aber dazu nicht Monate und wenn, dann honorieren sie die Leistung der Praktikanten entsprechend,“ erläutert Hengst.
Die freiwillige Vereinbarung auf Bundesebene mit 300 Unternehmern sei ein erster sinnvoller Schritt. „Damit wird zwischen „schwarzen Schafen“, die Praktikanten ausbeuten, und ehrlichen Unternehmen klar unterschieden. Betriebe, die junge Praktikanten ohne Lohn und Rechte ausbeuten gehören an den Pranger und nicht auf die Hitlisten der erfolgreichsten Billiganbieter. Wenn alles nichts hilft, müssen gesetzliche Regelungen, z.B. im Berufsbildungsgesetz her.

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