Der Stadtentwicklungsausschuss trat am 1. Juni zu einer epochalen Sitzung zusammen.
Hervorzuheben sind zwei Entscheidungen neben weiteren Sachverhalten, die durchaus einmal als wegweisend für eine fortschrittliche und nachhaltige Entwicklung in Düren eingestuft werden könnten; dazu zählen die kommunale Wärmeplanung der Stadt Düren und die Umsetzungen infolge der gesetzlichen Neuregelungen zum Ausbau von Windenergieanlagen.
Eine der beiden hauptsächlichen Entscheidungen betrifft den so genannten Baulandbeschluss. Die andere den Bebauungsplan zur Ansiedlung eines Unternehmens, das zahlreiche neue Arbeitsplätze nach Düren holt.
Mit dem Baulandbeschluss werden mehrere politische Ziele für zukünftige Wohngebiete in Düren verfolgt. Es sind soziale Ziele wie die Schaffung geförderter Wohnraums oder die Steigerung des Wohnangebote für Familien. Außerdem sind in dem Beschluss ökologische wie aber auch ökonomische Zielsetzungen verankert. Weil dieser Beratungsgegenstand bereits gut vor beratenden war, entschied der Stadtentwicklungsausschuss zügig eine Weiterleitung an den Stadtrat zur abschließenden Beschlussfassung.
Die umfangreichste Beratung drehte sich um das größte, noch zusammenhängende Gewerbegebiet, über das die Stadt Düren noch verfügt. Dementsprechend bedeutsam ist die Nutzung dieser Fläche.
Sie liegt neben dem Gelände der Neapco (ehemals Ford-Werke) im Südosten der Stadt, etwa 500 m entfernt von den Hochhäusern am Miesheimer Weg.
Um die möglichen Auswirkungen auf die Wohnbebauung mit der angrenzenden Wörthsiedlung ins Auge zu fassen, nahm der Bezirksausschuss Düren-Süd-Ost an der Beratung teil.
Den Mitgliedern der beiden Ausschüsse stellte Firmengründer Michael Müller ein hochpotentes Unternehmen persönlich vor. Es ist ein noch junges Unternehmen, die cli AG, die innerhalb des großen und breit aufgestellten Marktes der Logistikbranche eine Besonderheit darstellt. cli bietet Herstellern und Zulieferern innovative und nachhaltige Konzepte an, die für ein Logistik- (Transport-) Unternehmen eher nicht üblich sind.
Das Hamburger Unternehmen ist international tätig mit inzwischen verschiedenen Standorten in Deutschland. Diese Standortbereiche sollen zukünftig gebündelt werden. Dazu hat sich die cli AG Düren ausgesucht. Hier soll ein sogenanntes Kontraktlogistikzentrum entstehen. In ihm sollen neben klassischen Logistikleistungen auch Produktions- und Fertigungsprozesse erfolgen.
Für die voraussichtlich knapp 600 Arbeitsplätze, die auf diesem Areal entstehen, werden unterschiedliche Qualifikationen benötigt. Neben angelernten Kräften werden ausgebildete Fachleute mit Verwaltungs- und kaufmännischem Wissen sowie solche aus dem Gewerbe, dem Handwerk und dem Handel ein neues Arbeitsplatzangebot finden. Zudem sind neben betriebseigenen Fort- und Weiterbildungen mehr als 50 Ausbildungsplätze Bestandteil des Konzeptes.
Es stellt eine Glanzleistung unserer Wirtschaftsförderungsgesellschaft WIN.DN dar, im anstehenden Veränderungsprozess infolge des wegfallenden Braunkohletagebaus ein solches Unternehmen für eine Ansiedlung gewonnen zu haben. Ohne die Professionalität der WIN.DN mit ihrem Hauptgeschäftsführer Thomas Hissel, zugleich Kämmerer der Stadt Düren, wäre das gar nicht denkbar und möglich gewesen.
Es darf bei dieser Gelegenheit daran erinnert werden, dass die WIN.DN auf Betreiben der SPD und gegen den ursprünglich erbitterten Widerstand der CDU erst 2016 gegründet wurde.
Und sogar dem Ausschussvorsitzenden Stefan Weschke von der CDU kam angesichts dieses Erfolges ein Satz über die Lippen, der aufhorchen lässt und so unter der CDU Mehrheit in den ersten anderthalb Dekaden des neuen Jahrhunderts nicht hätte ausgesprochen werden können: „In Düren tut sich was!“
Nach jetzt neun Jahren SPD-geführter Stadtpolitik hat es auch die CDU endlich bemerkt. Gut so! Der Stadtentwicklungsausschuss brachte übrigens einstimmig den Bebauungsplan auf den Weg, damit die cli AG bis Ende 2025 die angestrebte neue Firmenzentrale errichten und ihre Geschäfte darin aufnehmen kann.