Artikel aus der SuperSonntag vom 06.10.2019
Für das im Vorjahr gestartete Projekt „Kommunalpolitik in der Schule“ (KiDs) werden diesmal 23 Schüler von sechs weiterführenden Schulen an der Seite eines Ratsmitglieds den Kommunalpolitik-Alltag in Düren kennenlernen. Bei der Auftaktveranstaltung im Sitzungssaal des Rathauses begegneten sie nun zum ersten Mal den Politikern, die bis zum Ende des Projektes am 21. Januar 2020 als Mentoren fungieren. Eine der wichtigsten Rückmeldungen aus dem ersten Projektjahr war die Kritik an der Kürze der Zeit. Dem wurde Rechnung getragen, eine längere Zeitspanne ausgesucht, die mit einer sehr aktiven Phase nach den Sommerferien einsetzt. So haben die Jugendlichen die Chance, bei vielen Sitzungen mit dabei sein zu können. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde bestimmte das Los, welcher Schüler mit welchem Ratsmitglied bis zum 29. Oktober unterwegs sein wird. Dann wird getauscht, jeder bekommt einen anderen Mentor, um einen veränderten Blickwinkel zu erhalten.
Dazu ein Kommentar von Ralf Schwuchow (SuperSonntag):
Die Kommunalpolitik kann frisches Blut gut gebrauchen
“Die Motive der Schüler, bei dem Projekt mitzumachen, ähneln sich: „Es ist spannend, mal einen Einblick in die Kommunalpolitik zu bekommen.“ „Ich äußere gerne meine Meinung, engagiere mich gern, habe politische Interessen!“ „Ich möchte meinen Blickwinkel erweitern.“ Die Motive der Ratsmitglieder, die beim Projekt mitmachen, reichen von der Freude darüber, dass sich wieder junge Menschen für Politik interessieren und demokratisches Verständnis entwickeln, bis zu dem Satz: „Die Politik kann frisches Blut gebrauchen. Die stellvertretende Bürgermeisterin Liesel Koschorreck, Initiatorin des Projektes, das auf ihren Antrag hin im Rat beschlossen wurde, freut sich besonders über die große Resonanz, die das Projekt findet und die gestiegene Anzahl von Schülern und Kommunalpolitikern, die dabei mitmachen.
Bürgermeister Paul Larue dankte Liesel Koschorreck, die inspiriert von einem ähnlichen Projekt in Eschweiler, die Idee nach Düren gebracht hat. „Kommunale Selbstverwaltung ist wichtig. Ihr werdet demnächst selber die Erfahrung machen, wie das verfassungsmäßige Recht der Bürgerinnen und Bürger, sich einzubringen, vieles selbst zu organisieren und weitestgehend in die eigenen Hände zu nehmen, hier in Düren gelebt wird“, betonte der Bürgermeister.
Das Projekt „Kommunalpolitik in der Schule“ ((KidS) geht in die zweite Runde. Das im letzten Jahr erstmals durchgeführte Projekt soll jungen Menschen einen Einblick in die Kommunalpolitik ermöglichen. Dafür begleiteten Schüler von weiterführenden Schulen in ihrer Freizeit Ratsmitglieder, die sich als Mentoren zur Verfügung gestellt hatten, bei der politischen Arbeit, besuchten mit ihnen Sitzungen und ließen sich von ihnen erklären, womit sich die Lokalpolitik beschäftigt und wie sie funktioniert. Schon bei der Abschlussveranstaltung zu Beginn des Jahres stand fest: Es geht weiter. Allerdings gab es damals auch Kritikpunkte, die nun bei der Neuauflage berücksichtigt wurden.
Das von Liesel Koschorreck angestoßene Projekt ist ein weiterer Beweis dafür, dass sich Jugendliche durchaus für die Politik „vor der Haustür“ interessieren und sich gerne engagieren möchten. Von den 13 Schülern, die im letzten Jahr dabei waren, waren längst nicht alle der Projektteilnehmer schon vorher kommunalpolitisch interessiert. Viele sind erst durch das Projekt dafür begeistert worden, sich selber einzubringen oder Aussagen und Entscheidungen in Ausschusssitzungen kritisch zu hinterfragen. Und auch die Mentoren zeigten sich begeistert vom Engagement, Interesse und der Eigeninitiative der Jugendlichen. In diesem Jahr sind nun sogar schon 23 Schüler und ebenso viele Stadtratsmitglieder dabei, und auch die Zeitspanne wurde, dem Wunsch der Schüler entsprechend, erheblich ausgeweitet.
Möglicherweise ist das Projekt sogar ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Einführung eines Jugendparlaments. Auf jeden Fall stieß der mehrfach geäußerte Wunsch nach einem regelmäßigen Treffen von Jugendlichen zur Erörterung kommunalpolitischer Fragen, einer schulformübergreifenden „AG Kommunalpolitik“, möglichst verbunden mit der Option, die gemeinsam gefundenen Meinungen und Vorschläge in kommunalpolitische Gremien einbringen zu können, bei Lehrern, Politikern und Jugendamt auf offene Ohren.
Bürgermeister Paul Larue jedenfalls sprach von einer „guten Gelegenheit für uns, den Einstieg wieder zu finden in ein Gespräch mit eurer Altersgruppe.“ Denn auch er weiß, dass die Kommunalpolitik frisches Blut gut gebrauchen könnte.”
Quelle: SuperSonntag vom 06.10.2019
Lesen Sie dazu auch unseren Antrag aus dem Jahr 2017 sowie den Artikel der Dürener Nachrichten aus dem Jahr 2018!