Die Landesregierung war gefordert, dem Bund Prioritäten für den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur im Rheinischen Revier zu nennen. Dass dabei für die Dürener Region der Vorschlag eines 4-spurigen Ausbaus der B 56 herausgekommen ist, erscheint eher mehr provokant als hilfreich für den Strukturwandel in unserer Region.
In einem sehr konstruktiven Prozess sind in der Region und insbesondere auch Düren Ideen gesammelt und Vorschläge erarbeitet worden für nachhaltige Maßnahmen im Zuge des Strukturwandels. Deren Umsetzung soll und kann den heute noch im Tagebau Beschäftigten Perspektiven bieten. Ein Straßenbau alter Prägung leistet das nicht – mit Ausnahmen, die diskutiert werden müssen.
Die beschleunigte Realisierung der geplanten ‚Nord-Umgehung‘, wie sie der Bundesverkehrswegeplan als B399n vorsieht, wäre eine solche sinnvolle Ausnahme. Dieser Ausbau würde nicht nur die Bürgerinnen und Bürger der Innenstadt von Lärm und Schadstoffen entlasten, sondern zudem Düren und seinem Umland gerade für die Zeit nach dem Tagebau Inden eine bessere verkehrliche Anbindung auch für Gewerbetreibende eröffnen. Sie wäre nicht zuletzt eine Chance zur Weiterentwicklung eines innovativen innerstädtischen Mobilitätskonzeptes.
Dieser Ausbau ermöglichte zugleich die (Weiter)entwicklung eines ‚Zukunftsquartiers Zuckerfabrik‘ und damit die Nutzbarmachung einer innerstädtischen Industriebrache.
Die Landesregierung scheint die Bedürfnisse unserer Region nicht zu kennen. Sonst hätte sie dem Bund die B399n und nicht den eben nicht vordringlichen vierspurigen Ausbau der B56 nach Jülich vorgeschlagen.
Beitragsfoto: Jörg Abels/ZVA