Das in der vergangenen Ratssitzung beschlossene Alkoholverbot schlägt in Dürens Bevölkerung hohe Wellen und wurde auch innerhalb der SPD kontrovers diskutiert. Wir wollen an dieser Stelle die Fakten, aber auch die Haltung der Dürener SPD zu diesem brisanten Thema erläutern.
Im Oktober 2017 stellte die Dürener CDU den Antrag, ein Alkoholverbot in einem begrenzten Raum in Dürens Innenstadt auszusprechen. Ein bloßes Alkoholverbot ohne jegliche begleitenden Maßnahmen hätte aus Sicht der SPD nur zu einer Verlagerung des Problems in die Außenbezirke bzw. Parks geführt und wurde von uns deshalb abgelehnt.
Die SPD forderte ein Gesamtkonzept, um den betroffenen Menschen Hilfestellungen anzubieten. Durch die Schaffung von 1,5 Sozialarbeiterstellen, die als „Streetworker“ gezielt auf die, teilweise, Alkoholkranken zugehen werden, wurde nun ein nachhaltiges Konzept verabschiedet.
Der ursprüngliche Antrag der CDU war aus Sicht der SPD reine Symbolpolitik, die ausschließlich auf die Vertreibung von unerwünschten Personen ausgelegt war. Wir sind aber der Meinung, dass wir für alle Menschen unserer Stadt, sowohl für diejenigen, die sich von den Alkoholkranken belästigt fühlen als auch für die Suchtkranken selbst, eine Fürsorgepflicht haben.
Das Alkoholverbot findet auch innerhalb der SPD nicht ungeteilte Zustimmung. Wir sind aber diesen Kompromiss mit der CDU eingegangen, um die aus unserer Sicht dringend notwendigen Streetworker einstellen und den Suchtkranken Hikfe anbieten zu können.
Um vielen Missverständnissen, die rund um das Alkoholverbot entstanden sind, entgegenzuwirken, hier noch einmal die Fakten:
- Das Alkoholverbot gilt testweise für die Innenstadt (siehe Karte) in der Zeit vom 01.06. bis zum 31.10.2019
- Die Außengastronomie in der gekennzeichneten Zone ist davon nicht betroffen.
- Zu Großveranstaltungen wie Schlemmermarkt oder Stadtfest wird das Alkoholverbot ausgesetzt.
- Streetworker werden betroffene Personen ansprechen, um einer Verlagerung vorzubeugen.
- Nach Beendigung der Testphase wird bewertet, welche Auswirkungen das Alkoholverbot hat. Wir werden über die Ergebnisse berichten.
Dürens SPD-Vorsitzender Frank-Peter Ullrich stellt die Rolle der SPD noch einmal deutlich heraus: “Die Dürener SPD begnügt sich nicht mit der Bekämpfung von Symptomen gesellschaftlicher Probleme in unserer Stadt. Sie bekämpft die Ursachen dieser Probleme, um möglichst allen Betroffenen gerecht werden zu können.”
Beitragsfoto: Webseite des WDR