Der ehemalige Bezirksausschussvorsitzende von Gürzenich und CDU-Ratsherr Winfried Schmitz zieht nur halbherzig Konsequenzen. Gegenüber dem Bürgermeister erklärt er seinen Rücktritt vom Vorsitz des BezirksausschussVorsitzenden. Gelinde gesagt ist das witzig. Denn Winfried Schmitz tritt von einem Amt zurück, dass er gar nicht (mehr) bekleidet. Am 3. Mai des Jahres hat ihn der Bezirksausschuss mehrheitlich abgewählt. Die CDU hatte das seinerzeit heftig kritisiert, obwohl ihr da bereits klar sein musste, dass Herr Schmitz wegen seines Verhaltens nicht mehr tragbar war als Bezirksausschussvorsitzender. Die illegale Müllablagerung stellte dabei nur das öffentlich sichtbare Fehlverhalten dar. Andere schon damals im Raum stehende Vorwürfe scheinen sich nunmehr zu erhärten. Jedenfalls dürften laufende staatsanwaltschaftliche Ermittlungen Herrn Schmitz in seinem Entschluss, um sein verlorenes Amt als Bezirksausschussvorsitzender nicht weiterhin zu ringen, bestärkt haben.
Zwischenzeitlich hat die CDU mit Herrn Roland Kulig einen Kandidaten benannt, den sie zur Wahl für den Bezirksausschussvorsitz stellt. Herr Kulig darf mit einer breiten Mehrheit bei seiner vorgesehenen Wahl am 14. November rechnen. Die SPD und mit ihr die AmpelPlus insgesamt verzichtet auf eine Gegenkandidatur. Dazu der SPD-Fraktionsvorsitzende Henner Schmidt: „Bei der Abwahl von Herrn Schmitz ging es uns nicht darum, in Gürzenich den Bezirksausschussvorsitz zu ergattern. Wir respektieren, dass die CDU diesen nach der Kommunalwahl 2014 erlangt hat und wollen das Fehlverhalten von Herrn Schmitz insoweit nicht ausnutzen. Wir würden es allerdings für angemessen halten, dass Winfried Schmitz auch sein Ratsmandat zur Verfügung stellt oder zumindest für die Dauer der rechtlichen Prüfung der gegen ihn erhobenen Vorwürfe ruhen ließe. Er würde somit dazu beitragen, einen möglichen Imageschaden für den Stadtrat insgesamt zu vermeiden.“