Die Vorgeschichte
Bereits seit 2016 gilt im gesamten Kreis Düren ein neuer Nahverkehrsplan. In seine Erstellung sind viele öffentliche Mittel geflossen. Er sollte zu einer deutlich verbesserten Struktur im öffentlichen Personennahverkehr im Kreisgebiet sorgen. Obwohl der neue Plan seit über zwei Jahren in Kraft ist, wird in Realität noch immer nach dem alten Plan auf dem Stand von 2015 gefahren.
Warum ist das so? Schuld daran ist das vom Landrat Spelthahn auf den Weg gebracht europaweite Ausschreibungsverfahren der Kreis Dürener Buslinien, das zu diesem Chaos führte.
Eine ungewisse Zukunft?
Im Zuge dieses Ausschreibungsprozesses hat es bereits Rügen der Vergabebehörde und Beschwerden von Bietern gegeben. Zwischenzeitlich musste die Ausschreibung sogar gestoppt werden.
Der nächste Akt dieses Trauerspiels stellt die nunmehr verkündigte Verschiebung der Abgabefrist von Angeboten möglicher Interessenten, für die Übernahme des Streckennetzes der DKB, bis Jahresende dar. Damit steht fest: auch in 2019 kann der Nahverkehrsplan nicht in die Tat umgesetzt werden.
Für die SPD ist daher eines klar. Hier handelt es sich nicht mehr um ein geordnetes Verfahren, sondern um ein hausgemachtes Desaster, mit erheblichen Folgen für die Bürger der Stadt.
Neuer Nahverkehrsplan hilft bei der Vermeidung von Fahrverboten und verbessert den ÖPNV-Service für die Bürger!
Viele Menschen sind tagtäglich auf Bus und Bahn angewiesen, ob nun für den Weg zur Arbeit oder Schule, zum Treffen mit Familie und Freunden, oder einfach zum Shopping in der Innenstadt. Diese müssen nun weiter auf eine Verbesserung der Linienverbindungen warten.
Auch der lange von den Bürgern erwartete Ringverkehr, der zu einer deutlichen Verbesserung des ÖPNV-Service geführt hätte, kann nunmehr nicht umgesetzt werden.
In Zeiten wo die Stadt Düren deutschlandweit zu einer der Städte mit den höchsten Stickoxidbelastung zählt, sollte eine Attraktivitätssteigerung des ÖPNV schnell und konsequent vorangetrieben werden. Diese wird jetzt verschleppt. Fahrverbote drohen. Auch die notwendige Planungssicherheit für die zukünftige Umstellung des Busverkehrs auf Elektroantrieb bzw. Brennstoffzellentechnik wird zusätzlich verhindert.
Europaweite Ausschreibung bedeutet auch ein unkalkulierbares Risiko für Arbeitsplätze!
Die Entscheidung zu einer europaweiten Ausschreibung, mit ihrem unkalkulierbaren Ausgang, anstatt der Direktvergabe an die DKB, stellt sich als ein schwerer Fehler heraus. Das ursprüngliche Ziel, die Arbeitsplätze der Beschäftigten zu sichern, wurde damit ins Gegenteil verkehrt.
SPD beantragt die Direktvergabe an die DKB
Die SPD fordert deshalb das sofortige Ende der Ausschreibung und eine unverzügliche Direktvergabe der Buslinien an das kreiseigene Unternehmen DKB. Ein entsprechender Antrag wurde im Kreistag gestellt.
Damit greift die SPD die Forderungen der Kolleginnen und Kollegen der DKB sowie der Gewerkschaft Ver.di auf.
Es bleibt am Ende nur zu hoffen, dass der Landrat und sein schwarz-grünes Bündnis im Kreis den Mut finden, sich diesem Antrag anzuschließen. Im Sinne der Beschäftigten und der Menschen, die im Kreis Düren auf den ÖPNV angewiesen sind, muss jetzt endlich Klarheit für die Zukunft geschaffen werden.
Einen Fehler irrtümlich zu begehen ist menschlich. Aber die bisherige Entscheidung des Landrates ist aus der Sicht der Umwelt und Arbeitsplätze fahrlässig, womöglich auch gefährlich. Man stellt sich dabei natürlich die Frage warum. Es wird Zeit das Richtige zu tun, im Sinne der Kunden, der Mitarbeiter und der Umwelt!