Vor zwei Jahren haben die Stadtratsfraktionen in Düren eine Initiative des Kreissportbundes für ein Bewegungszentrum ausdrücklich begrüßt. Das Konzept, alle Kinder in Düren mittels eines standardisierten Verfahrens hinsichtlich ihrer motorischen Fähigkeiten zu erfassen, überzeugte. Dabei sollen Kinder mit Auffälligkeiten ebenso anschließend gefördert werden wie solche, die besondere Befähigungen etwa für bestimmte Sportarten erkennen lassen. Insgesamt soll die Freude an der Bewegung geweckt und erhöht werden – auch weil aus der Hirnforschung bekannt ist, dass Bewegung Synapsen im Gehirn bildet; die wiederum sind wichtig für die geistige Leistungsfähigkeit. Kinder, die in die ihrem ohnehin natürlichen Bewegungsdrang gefördert werden, erhöhen mithin ihre Chancen auf eine gute Schullaufbahn.
In Wiederholungstests sollen dann die zwischenzeitlichen Erfolge einer gezielten Förderung festgestellt werden.
Bestandteil des schon weiterentwickelten Konzepts ist ein Netzwerk zwischen Kindergarten, Schule, Eltern, Stadtsportbund, Sportvereinen, sowie im erforderlichen Umfang Therapeuten und Krankenkassen.
In dieser Form und Umfänglichkeit ist das Bewegungszentrum bundesweit einmalig und ein Pilotprojekt mit großer Ausstrahlung. Auch deshalb, weil es ausschließlich auf die Interessen der Kinder und die Mehrung deren Chancenreichtums ausgerichtet ist.
In einer gemeinsamen Sitzung des Jugendhilfeausschusses und des Schulausschusses hatte der Kreissportbund jetzt Gelegenheit, sein Konzept nochmals ausführlich darzulegen und zwischenzeitlich aufgekommene Fragen etwa nach der Nachhaltigkeit des Vorhabens zu beantworten.
Obwohl letztlich keine Fragen mehr offen blieben, signalisiert die CDU ein Abrücken vom Bewegungszentrum. Im Haushalt hatte sie die erforderlichen Mittel gemeinsam mit der AmpelPlus noch eingestellt. Welche Motive die CDU treiben, ‚vertragsbrüchig‘ zu werden, ist nicht ersichtlich, zumal Bürgermeister Larue seinerseits nochmals appellierte, getroffene Vereinbarungen aus der gemeinsamen Haushaltsverabschiedung zu achten.
Der Jugendhilfeausschussvorsitzende Thomas Floßdorf betreibt ein ‚falsches Spiel‘, wenn er vorgibt, mit dem Geld, das für die Testierung der Kinder notwendig sei, könnten 125 zusätzliche Plätze für die Offene Ganztagsschule betrieben werden. Das stimmt weder der Geldsumme nach, noch besteht überhaupt eine Chance, kurzfristig so viele OGS-Plätze einzurichten. Nicht, weil es am Geld fehlte, sondern weil die planerischen Kapazitäten in der Bauverwaltung ebensowenig zur Verfügung stehen, wie die räumlichen Reserven. Floßdorf weiß das und instrumentalisiert dennoch mit diesem Scheinargument die freien Träger außer der AWO, sich hinter die Ablehnungsfront der CDU zu stellen. Was umso ärgerlicher ist, wie die Startphase des Bewegungszentrums zunächst nur für die städtischen Kindergärten und die Grundschulen gelten soll. Die freien Träger sind eingeladen, aber nicht verpflichtet, sich mit ihren Einrichtungen zu beteiligen.
Es bleibt dabei: alles, was neu ist, schreckt die CDU. Sie will keine Veränderungen und seien sie noch so sinnvoll und wie in diesem Fall sogar dem Kinderwohl förderlich.