Düren. Die Dürener SPD hat den Generationenwechsel eingeleitet. Vier Jahre vor der nächsten Bürgermeister- und Kommunalwahl im Jahr 2020
haben die Genossen den 43-jährigen Cem Timirci als Nachfolger von Liesel Koschorreck an die Spitze des nur noch rund 560 Mitglieder zählenden Stadtverbands Düren gewählt. Timirci, der erst vor wenigen Tagen von der SPD als Kandidat für die Landtagswahl nominiert wurde, ist kommunalpolitisch noch ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. Er gehört erst seit 2014 dem Kreistag an und fungierte im vergangenen Jahr als Wahlkampfmanager von Liesel Koschorreck bei der Bürgermeisterwahl.
Nach fünfeinhalb Jahren hatte die 64-Jährige auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Nach ihrem Wiedereinzug in den Landtag wolle sie sich bis Mai 2017 auf die Arbeit in Düsseldorf und im Stadtrat konzentrieren, betonte die Birkesdorferin. Koschorreck ist stellvertretende Bürgermeisterin und Vorsitzende des Sozialausschusses der Stadt Düren. Sie sprach vom idealen Zeitpunkt für einen Wechsel. Es ist richtig, die Verantwortung jetzt in jüngere Hände zu legen, damit der neue Vorstand im Wahljahr 2020 sattelfest ist.
Rückblickend auf die eigene Niederlage bei der Bürgermeisterwahl im vergangenen Jahr ließ sie durchblicken, dass es ein Fehler gewesen sei, dass sie nicht als reine SPD-Kandidatin, sondern als Bewerberin der Ampel-Koalition angetreten sei. In vielen Gesprächen habe ich von Bürgern gehört, dass sie mich durchaus gewählt hätten, aber nicht die FDP und die Linken unterstützen wollten. Die Botschaft an ihren Nachfolger war unmissverständlich: Einen solchen Fehler dürfe die SPD nicht noch einmal machen.
Aber vor dem mit 46 Ja-Stimmen (eine Nein-Stimme) gewählten Cem Timirci und seinen beiden Stellvertretern dem wiedergewählten Uli Titz und Stadtratsmitglied Margot Biergans, die sich mit jeweils 34 Stimmen gegen Andreas Isecke (17 Stimmen) durchgesetzt haben liegen große Herausforderungen. Koschorreck sprach von der Gestaltung der Innenstadt im Rahmen des Masterplans und der Integration der Flüchtlinge. Timirci wies auf die Kluft zwischen Funktionsträgern und einfachen Mitgliedern hin, von einer notwendigen Schärfung des Parteiprofils in der Öffentlichkeit und besserer Kommunikation. Wir müssen Menschen motivieren, wieder bei uns mitzuarbeiten. Und das könne nicht der Vorstand alleine schaffen, das ganze Team sei gefordert. In Arbeitsgruppen werden derzeit Vorschläge erarbeitet. Cem Timirci hat sich drei V auf die Fahne geschrieben: Verlässlichkeit, Vertrauen und Verantwortung. Wir müssen die Probleme schonungslos aufzeigen, erklären und Lösungsansätze präsentieren.