Die Ampel Plus Koalition will im Strukturwandel die Kräfte bündeln
Der Strukturwandel im Rheinischen Braunkohlerevier, von dem auch die Stadt Düren betroffen sein wird, steht noch aus. Und dennoch liegt Düren schon heute mit einem Anteil der leistungsberechtigten Personen beim HartzIV-Bezug (SGB-II-Quote) von 18,7 % weit über dem Landesschnitt von 11,5%. Ähnlich hohe Quoten finden sich in NRW nur noch in einigen Ruhrgebietsstädten, wie Oberhausen, Gelsenkirchen oder Duisburg, die die großen Strukturbrüche – im Gegensatz zu Düren – jedoch bereits hinter sich haben.
Henner Schmidt, Fraktionsvorsitzender der SPD: Von diesem Hintergrund und auf Basis des Wirtschaftsstrukturgutachtens verfolgte die Ampel Plus Koalition von vorne herein das Ziel, den Strukturwandel proaktiv zu gestalten, neue Arbeitsplätze zu schaffen und damit das soziale Gleichgewicht zu verbessern. Trotz anfänglichen Widerstandes der CDU ist es der Ampel Plus Ende 2015 im großen Konsens mit der CDU und dem Bürgermeister gelungen, die Rahmenbedingungen für die Neuaufstellung der Wirtschaftsförderung in Form der WIN.DN GmbH zu schaffen.
Mit diesem Schritt der Neuorganisation der Wirtschaftsförderung nimmt die Stadt Düren nun ihr Schicksal im Strukturwandel in die eigene Hand, so Schmidt.
Angesichts der enormen Dimension der Herausforderung im gesamten Rheinischen Braunkohlerevier wird der Wegfall von rund 15.000 direkten Arbeitsplätzen prognostiziert ist es den Koalitionären völlig klar, dass die Stadt die Aufgaben nicht alleine bewältigen kann. So soll nach dem Willen der Ampel Plus die Kooperation mit den etablierten regionalen Akteuren der Wirtschaft- und Strukturförderung deutlich intensiviert werden. Neben der AGIT mbH, der IRR Innovationsregion Rheinisches Revier GmbH und der Stabstelle Wirtschaftsförderung des Kreises, an denen die Stadt Düren jeweils über die Kreisumlage finanziell beteiligt ist, gehört in die Reihe der notwendigen Kooperationspartner selbstverständlich auch die Indeland GmbH.
Verena Schloemer und Henner Schmidt sind sich einig: Dass zur Schonung der städtischen Hausmittel und zur Vermeidung von Doppelstrukturen ein formeller und eigenständiger Beitritt der Stadt Düren in die Indeland GmbH nach der erfolgreichen Neuaufstellung der eigenen Wirtschaftsförderungsgesellschaft WIN.DN aktuell nicht mehr notwendig erscheint.
Verena Schloemer, Fraktionssprecherin der Grünen: Die vielen guten Gespräche in der Unterarbeitsgruppe von Indeland und Stadt Düren haben deutlich gezeigt, dass eine intensive Zusammenarbeit bezüglich der Nutzung und Entwicklung des gesamten Indesee-Reviers notwendig ist. Die Neuaufstellung der Stadt Düren bei der Wirtschaftsförderung zeigt aber ebenso deutlich, dass wir als Stadt Düren jetzt erst einmal bezüglich unserer Interessen den Fokus auf die eigene Wirtschaftsförderung richten müssen, was einer guten Kooperation mit der Indeland GmbH keineswegs im Wege steht. Im Gegenteil ich sehe für die Zukunft ein gutes Miteinander und eine Bereicherung für alle Seiten.