Kreis Düren. Nachdem die Kreis-CDU mit Dr. Patricia Peill (Wahlkreis Düren I) und Dr. Ralf Nolten (Düren II/Euskirchen II) bereits ihre Kandidaten für die Landtagswahl im Mai 2017 nominiert hat, geht die Kandidatenkür nun auch bei den meisten übrigen Parteien in die entscheidende Phase. Nur die AfD hält sich noch bedeckt. Wir werden mit Sicherheit in beiden Wahlkreisen mit eigenen Kandidaten antreten, kündigt der Kreisvorsitzende und Dürener Stadtrat Bernd Essler auf Nachfrage an, eine Entscheidung werde aber wohl erst nach der Sommerpause im September fallen.
Die SPD wird ihre Kandidaten am 1. Juli im Vettweiß aufstellen. Peter Münstermann und Liesel Koschorreck werden nicht mehr antreten. Für den Nordkreis haben zwei Bewerber ihren Hut in den Ring geworfen: der Titzer Fred Schüller und Adalbert Oblamski aus Ellen. Der 48-jährige Schüller ist Polizist bei der Kreispolizeibehörde und war 2009 und 2014 Bürgermeisterkandidat seiner Partei in Titz. Er ist Vorsitzender des Ortsvereins Titz, der Titzer Ratsfraktion und Beisitzer im Unterbezirksvorstand. Dagegen ist der 52-jährige Bert Oblamski ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. Der staatlich geprüfte Betriebswirt ist erst seit 2013 in der Partei und seit November 2014 beratendes Mitglied im Kreisvorstand.
Im Südkreis können die Genossen aus einem Bewerbertrio wählen. Aussichtsreicher Kandidat dürfte der Dürener Cem Timirci sein. Der 45-jährige Rechtsanwalt steht in den Startlöchern, Liesel Koschorreck auch an der Spitze des Stadtverbands Düren abzulösen, und war zuletzt auch ihr Wahlkampfmanager bei der Bürgermeisterwahl in Düren. Ebenfalls aus Düren stammt der Diplom-Verwaltungswirt Thomas Isecke. Der 54-jährige Familienvater arbeitet im Bauverwaltungsamt der Stadt und ist Vorstandsmitglied im SPD-Ortsverein Düren-Nord. Die Jüngste im Bunde ist die 22-jährige Julia Heidbüchel. Die Groß- und Außenhandelskauffrau aus Nideggen, die an der Fernuni Hagen derzeit Politik studiert, ist seit 2014 Mitglied im Nideggener Stadtrat. Eine Empfehlung seitens des Kreisvorstandes werde es für die beiden Wahlkreise nicht geben, betont der Kreisvorsitzende Dietmar Nietan. Die Entscheidung liege allein bei den Delegierten der beiden Wahlkonferenzen.
Bei der FDP hat der Kreisvorstand zwei Kandidaten vorgeschlagen, die bei der Wahlversammlung am 18. Juni in Hambach offiziell nominiert werden sollen. Für den Nordkreis soll der 52-jährige Klaus Breuer ins Rennen gehen. Der Referent in der Energiewirtschaft ist seit 2014 stellvertretender Kreisvorsitzender. Im Südkreis will der Kreisvorsitzende Alexander Willkomm kandidieren. Der Software-Entwickler ist 28 Jahre alt.
Bei den Grünen steht fest, dass die Nideggenerin Gudrun Zentis eine zweite Legislaturperiode im Landtag in Angriff nehmen möchte. Sie hofft auf einen aussichtsreichen Platz auf der Landesliste ihrer Partei und wird für die Grünen im Südkreis kandidieren. Über die Kandidatur im Nordkreis wollen die Grünen noch beraten. Die Aufstellungsversammlung findet am 17. Juni statt. (ja)
Der Zuschnitt der Dürener Wahlkreise
Der Wahlkreis Düren I (Nordkreis) besteht aus den Kommunen Aldenhoven, Inden, Jülich, Langerwehe, Linnich, Merzenich, Niederzier, Nörvenich, Titz und Vettweiß.
Der Wahlkreis Düren II/Euskirchen II (Südkreis) umfasst neben Düren auch Heimbach, Hürtgenwald, Kreuzau, Nideggen sowie aus dem Nachbarkreis Euskirchen die Gemeinden Kall, Hellenthal und Schleiden.