Weniger Umsatz und weniger Besucher

8. Dezember 2012 von Cem Timirci 
Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus
Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus

Düren. „Eine Katastrophe ist der Umsatzrückgang nicht“, sagt Heinz-Gerd Schütz, der mit einem großen Glühwein-Haus auf dem Dürener Weihnachtsmarkt steht. „Aber wir merken schon deutlich, dass die Mitarbeiter des Rathauses und auch die Besucher der Verwaltung in diesem Jahr nicht mehr über den Weihnachtsmarkt gehen. Diese Laufkundschaft fehlt uns. Trotzdem hat der Dürener Weihnachtsmarkt durchaus noch seine Berechtigung.“

Viele Beschicker des Dürener Weihnachtsmarktes sind unzufrieden. Wie berichtet, sind neun Händler in diesem Jahr gar nicht erst nach Düren gekommen, weil sie mit dem Umsatz nicht mehr zufrieden waren.

Die SPD-Fraktion fordert, aus dem Weihnachtsmarkt eine historische Weihnachtskirmes mit nostalgischen Buden, Fahrgeschäften und einer „lebenden Krippe“ zu machen.
Platzmeister Achim Greiff ist allerdings davon überzeugt, dass „es 2013 ganz sicher an gleicher Stelle wieder einen Weihnachtsmarkt geben wird.“ Er habe, so Greiff, nicht das Gefühl, dass die Besucherzahlen des Weihnachtsmarktes deutlich zurück gegangen sind. Mit Zahlen belegen kann er das nicht.

Die Stadt Düren ist nicht allein mit dem Problem, einen attraktiven Weihnachtsmarkt zu organisieren. In Eschweiler gelingt das der Stadt schon seit Jahren nicht mehr, hier organisieren einige Gastronomen am Markt einen kleinen Markt mit fünf Buden.

„Dem Dürener Markt“, sagt Georg Rennertz von der Langerweher Töpferei Kuckertz und Rennertz, „fehlt insgesamt ein hochwertiges Sortiment. Und das ist schade. Natürlich funktioniert kein Weihnachtsmarkt ohne Glühwein und Würstchen, aber etwas mehr Händler wären schon wünschenswert.“ Die Langerweher Firma ist auf vielen Weihnachtsmärkten in ganz Deutschland unterwegs. „Das ist kein Düren spezifisches Problem. Bei 240 Ständen auf dem Oberhausener Weihnachtsmarkt findet man auch nicht nur hochwertige Kunsthandwerker, da gibt es auch Handyschalen.“ Grundsätzlich, so Rennertz, sei der Umsatz auf dem Dürener Weihnachtsmarkt aber noch in Ordnung. Besser beispielsweise als in Jülich, wo die Langerweher Töpferei deswegen nicht mehr vertreten ist.

Der Weihnachtsmarkt in Merode erfreut sich derzeit noch größerer Beliebtheit als im Vorjahr, 20 Prozent mehr Besucher konnten Prinz Henri-Albert de Merode und sein Team am ersten Wochenende verzeichnen. Über 8000 Menschen haben den Markt am ersten Wochenende besucht. Der Prinz setzt auf Kommunikation mit den Beschickern und faire Standgelder. „Es ist doch klar“, so Henri-Albert de Merode, „dass ein Löffelschnitzer, der zwei Stunden an einem Löffel arbeitet, weniger Umsatz hat als der Besitzer der Würstchenbude. Und deswegen zahlt der Löffelschnitzer bei uns auch nur fünf Euro Standgeld am Tag.“

  • An 16 Buden gibt es zu Essen und zu Trinken

    In diesem Jahr gibt es auf dem Dürener Weihnachtsmarkt 26 Stände, inklusive dem Kartenstand des Kinderhilfswerks Unicef und dem des Behindertenbeirates der Stadt Düren. An 16 Verkaufsständen gibt es Leckereien zum Essen und Trinken.

    Die Verantwortlichen für den Weihnachtsmarkt um Platzmeister Achim Greiff haben sich bemüht, zumindest am Wochenende auch ein Rahmenprogramm für den Weihnachtsmarkt zu organisieren.

    Eine Jazzband spielt regelmäßig, eine Puppenbühne unterhält die Kinder genau wie ein Kinderliedermacher. „Das ist schwierig“, so Greiff, „weil weniger Beschicker ja auch weniger Standgelder bedeuten. Und davon finanzieren wir das Programm.“

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