Stadt soll möglichen „Tarnkauf“ verhindern

21. November 2012 von Cem Timirci 

Düren-Merken. Die leer stehende Gaststätte in Merken, an der seinerzeit die NPD Interesse gezeigt hat, ist immer noch nicht verkauft. Die SPD-Ratsfraktion hat jetzt beantragt, das Objekt in städtischen Besitz zu überführen.

„Wenn die Stadt die Immobilie zum gerichtlich festgesetzten Verkehrswert erwirbt, könnte dort ein multifunktionales Dorfzentrum eingerichtet werden, das auch der Sicherstellung der Nahversorgung dient. Ein solches Objekt ist eine zentrale Zielsetzung im Dorfentwicklungsplan für Merken“, erklärt der Fraktionsvorsitzender Henner Schmidt.

Nach Informationen der SPD soll das Gebäude demnächst versteigert werden. Schmidt: „Dabei kann nicht ausgeschlossen werden, dass bei einem solchen Termin auch Tarnkäufer auftreten und das Objekt am Ende doch in den falschen Hände gerät.“ Der Antrag der SPD ist im nichtöffentlichen Teil der jüngsten Ratssitzung ohne längere Diskussion zu Beratung an den Finanzausschuss verwiesen worden.

Der geplante Verkauf der Gaststätte an die NPD war im Herbst 2010 aufgrund des großen Drucks aus der Bevölkerung, der Politik und den Merkener Vereinen nicht zustande gekommen. Es gab in der Folge auch andere Interessenten, die aber wieder abgesprungen sind. Auch die wiederholten Vermittlungsbemühungen von verschiedenen Politikern führten nicht zum Ziel.

CDU „sehr skeptisch“

Bei der CDU stößt das Ansinnen der Sozialdemokraten nicht auf Gegenliebe. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Stefan Weschke: „Wir haben noch nicht abschließend über den Antrag diskutiert, sind jedoch sehr skeptisch. Es ist nicht Aufgabe der Stadt Düren die Probleme eines privaten Eigentümers zu lösen. Außerdem gibt es bekanntlich ernsthafte Bemühungen, die Merkener Mehrzweckhalle in Regie der Vereine weiter zu betreiben. Damit würde sich eine neue Begegnungsstätte erübrigen.“ (de)

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