Düren. Die Stadt muss wissen, wohin sie will. Peter Koschorreck spricht diesen Satz und schaut in die Runde. Der Satz ist dem SPD-Stadtrat deshalb so wichtig, weil er aus seiner Sicht von den derzeit Verantwortlichen in Politik und Verwaltung nicht so mit Leben gefüllt wird, wie es sich die SPD wünschen würde. Deshalb will sich die Oppositionspartei jetzt selbst auf den Weg machen und fordert eine Art Leitbild für die Stadt. Titel: Zukunft Düren 2020.
Dabei sollen relevante Themen wie Verkehr, Schule, Jugend, Sport oder Kultur behandelt werden mit Beteiligung der Bürger. Das ist ein zentraler Gedanke, sagt Ulf Opländer, Vize-Fraktionschef der SPD im Dürener Rat. Möglichst bei allen für die Stadtentwicklung wichtigen Themen sollen die Menschen mitreden und mitgestalten. Die Stadtverwaltung solle nun ein Signal geben, dass sie diesen Prozess unterstützt und stärkt, sagt Liesel Koschorreck, Dürener SPD-Chefin. Aus dem Rathaus sollten etwa Veranstaltungen organisiert werden, damit Bürger sich beteiligen können. In Birkesdorf, sagt Peter Koschorreck, habe die SPD gute Erfahrungen gemacht. Als es um die Parksituation am Krankenhaus ging, seien 150 Leute zu einer Versammlung gekommen. So sollte es laufen, sagt die SPD.
Erst wenn wichtige Themen der Stadtentwicklung benannt und inhaltlich festgezurrt seien, solle der so genannte Flächennutzungsplan der Stadt Düren geändert werden. Darin ist geregelt, wie die einzelnen Gebiete im Stadtgebiet genutzt werden gewerblich, industriell, landwirtschaftlich oder durch Wohnbebauung.
Der Änderungsprozess dauert in der Regel mehrere Jahre. Der aktuelle Flächennutzungsplan stammt aus dem Jahr 1999. Alle zehn bis 15 Jahre bedürfe es einer Neuauflage, so Dürens SPD.
Wichtig sei der Partei, die Entwicklung Dürens in der Gesamtheit zu sehen. Andere Städte hätten längst einen Masterplan, der Voraussetzung sei, um bestimmte Fördergelder auf Landes- oder Bundesebene zu erhalten. Diese Entwicklung läuft seit langem an Düren vorbei, sagte die SPD-Stadtverbandsvorsitzende, Liesel Koschorreck. Bei der Erarbeitung eines Masterplans sollten keine Inhalte vorgegeben werden. Möglichst viele Bürger sollen sich beteiligen und Ideen entwickeln, sagt Ulf Opländer. Bei Projekten in Norddüren und im Umfeld der Josef Schregel-Straße gelinge das schon gut, so die Politiker.
Im Amt für Stadtentwicklung stießen die Pläne, mehr Bürger zu beteiligen, auf Gegenliebe.
Dieser Trend müsse aufgegriffen und fortgesetzt werden. Aus ihren Vorstellungen hat die Dürener SPD Anträge formuliert, die im Stadtrat behandelt werden sollen. Die nächste Sitzung findet am morgigen Mittwoch im Kreishaus statt (ab 17 Uhr).