Düren: Beim Lesen des Zeitungsartikels Streit um Sanierung der Rathausfenster platzte mir als Ratsmitglied wie auch als Parteipolitiker glatt die Hutschnur. Seit Jahren kämpfen wir in der Opposition, Grüne wie auch wir die SPD, darum in Düren verstärkter als bisher die energetischen Sanierungen und den Klimaschutz auf kommunaler Ebene voran zu treiben. Und nunmehr ließt man ich als Ratsmitglied und Mitglied des zuständigen Fachausschusses aus der Presse – über die Einwände der Bezirksregierung.
Mein erster Eindruck war, leben die dort Verantwortlichen etwa auf dem Mond. Ist der Lauf der Zeit was beispielsweise dem Klimaschutz, mit all seinen Facetten, an denen vorbei gegangen? Nicht unerwähnt lassen möchte ich an dieser Stelle, dass wir Sozialdemokraten in Düren es sind die sich seit einigen Jahren, sowohl mit dem kommunalen Klimaschutz wie aber auch mit der energetischen Sanierung befassen. Hierzu haben wir in den zurückliegenden zweieinhalb Jahren im Rat eine Reihe von Anträgen eingebracht.
Dass Klimaschutz seit vielen Jahren weltweit auf der Tagesordnung steht und gerade Deutschland sich hier in die Vorreiterrolle positioniert hat, dürfte auch dem letzten Bürger in diesem Land bekannt sein. Offenbar, dies leite ich von der letzten Entscheidung zu den Rathausfenstern ab, ist dies bei den verantwortlichen in der Bezirksregierung noch nicht vernommen gar angekommen. Außerdem können wir Deutsche anderen in der Welt gegenüber nicht immer mit erhobenem Zeigefinger aufwarten und im eigenen Land die Bremser spielen. Allen in diesem Land, und somit auch den Schlüsselbehörden, dürften auch die Ziele von Klimaschutz bekannt sein. Hier wäre an erster Stelle die weltweite Reduzierung des CO2-Ausstosses zu sehen. Dieser CO2-Ausstoss wird bekanntlich durch zu hohen Energieverbrauch begünstig – wenn nicht gar beschleunigt.
Es geht also darum diesen hohen Energieverbrauch zu stoppen, die Ursachen zu bekämpfen und deshalb fördern der Bund und auch die meisten Bundesländer im Rahmen des Klimaschutzes kommunale Konzepte um den CO2-Ausstoss kommunal zu begrenzen. Ohne hier näher auf die Einzelheiten dieser Konzepte einzugehen ist so mit festzuhalten, dass es unsere gemeinsame Aufgabe von Behörden wie aber auch der Politik ist Projekte im Sinne des Klimaschutzes zu erstellen und zu fördern.
Spätestens an diesem Punkt stellt sich für mich daher die Frage nach der Höherwertigkeit. Was ist in der heutigen Zeit wichtiger, sich kleinkariert wie im Falle der Fenstererneuerung des Rathauses auf den Denkmalschutz zu berufen, oder ist es aufgrund der Notwenigkeit nicht viel wichtiger dem Klimaschutz, den Energieeinsparungen den Vorrang zu geben. Klimaschutz und Energieeinsparung bringen für Düren Nachhaltigkeit und wirkt mit daran unsere Luft sauberer zu machen, wirkt insbesondere mit daran unseren städtischen Haushalt mittel und langfristig zu entlasten.
Ferner bedeutet die geplante Sanierungsmassnahme des Rathauses für Düren das Ende der größten Heizungsanlage von Düren, dem Rathaus selbst. Der hier entstandenen Energiever- schwendung dem daraus entstehenden hohen Co2-Ausstoss muss ein Ende bereitet werden.
Verantwortlich für die hohe Energieverschwendung sind in erster Linie die zahlreichen Fenster im Dürener Rathaus, und in zweiter Linie natürlich auch die mangelnde Außenwanddämmung des Gebäudes selbst.
Eine nur Sanierung der bestehenden Mittelflügelfester, mit deren Stahlrahmen aus den sechziger Jahren, würde nicht nur ein teurer Spaß werden, es würden bei weitem auch nicht die energie-sparenden Werte erzielt werden können um eine nachhaltige Energieeinsparung zu erzielen. Experten sprechen hier von einem Wert der weit unter den von 50 % derer liegt, der mit neuen Fenster erreicht werden kann und der schlussendlich auch notwendig ist. Wir leben in einer Zeit wo die Energieeinsparung den höchsten Stellenwert haben sollte und dieser Weg führt dann auch zu nachhaltigen Kosteneinsparungen in jedem städtischen Haushalt. Wir in Düren leben nicht auf dem Mond, wir sind in der Realität angekommen. Unsere Aufgabe, die der Politik in Düren ist es eine Rathaussanierung so vorzunehmen die sich auch Nachhaltig auswirkt und sich und für den Bürger bezahlt macht.
Daher ist es meine persönliche Meinung, dass die nachhaltige CO2 Einsparung für unser Land wie auch die nachhaltige Kostenreduzierung für Düren über den propagierten Denkmalschutz stehen muss. Der Bezirksregierung empfehle ich daher sich erstmal mit dem äußeren Erscheinungsbild einer Fenstersanierung im Rathaus auseinander zu setzen. Denn durch die neuen Fenster wird zumindest von Außen her kein nennenswerter Unterschied in der Optik entstehen. Weder der Laie noch der Fachmann wird später einen Unterschied am Fensterahmen erkennen können. Man kann im übrigen heutzutage die Fensterrahmen in der gleichen Farbe herstellen und anbringen. Dies erzeugt wenn überhaupt nur minimale Mehrkosten und wäre im Sinne der Sache tragbar.
Zum Abschluss muss ich als Ratsmitglied allerdings auch einen kleinen Seitenhieb in Richtung Verantwortliche in der Mehrheitspolitik und Verwaltung anbringen. Wäre die frühere Mehrheitskoalition (CDU und FDP) vor rund 2 ½ Jahren dem SPD-Antrag zum kommunalen Klimaschutz gefolgt, und wäre es zu einen Klimaschutzabkommen gekommen dann wäre uns möglicher Weise dieses heutige Disaster erspart geblieben. Außerdem hätte dieser Schritt mit großer Wahrscheinlichkeit dazu geführt, einen viel höheren Förderungsbetrag zur energetischen Sanierung erzielen zu können. Demzufolge erkenne ich persönlich in der bisherigen Verfahrenweise ein schlechtes Management in den Reihen der Verwaltung.
Hier angesprochen fühlen sollte sich in erster Linie der Bürgermeister. Er hat es zu verantworten dass wir uns derzeit in einer misslichen Lage befinden. Das ganze Sanierungskonzept ist in Gefahr. Keine drei Monate dauert es mehr dann spätestens müsste man ans auswechseln der Fenster im Rathaus gehen. Jeder Monat später wird den Sanierungszeitplan bis Ende 2014 ins wanken bringen.
Zeitungsartikel in den Dürener nachrichten, 13. Juni 2012 – Seite 13