Düren. Mehrere Wochen lief die Umfrage, 503 Personen machten mit. Jetzt liegt das Ergebnis vor. Und das hat die Dürener Sozialdemokraten, von denen Rolf Hamacher für die Befragung verantwortlich zeichnete, doch ein wenig überrascht.
Jetzt wurden die Fragen und Antworten vorgestellt. Aber zunächst äußerte sich die Stadtverbandsvorsitzende Liesel Koschorreck zu Sinn und Zweck der Übung. Man habe sich gefragt, ob man sich eigentlich genau mit den Themen befasst, die den Menschen in Düren auf den Nägeln brennen? Ob die Bürgerinnen und Bürger Verbesserungsvorschläge machen wollen oder sogar andere Schwerpunkt bevorzugen würden? Die Umfrage werde jetzt genau ausgewertet, versprach Liesel Koschorreck. Und demnächst, so SPD-Ratsherr Henner Schmidt, werde es weitere Befragungen geben.
Online beantwortet wurden 285 Fragebögen, auf Papier kamen 218 zurück. Jüngere Menschen sind unterrepräsentiert, und zu 75 Prozent antworteten Menschen, die nicht in der Innenstadt wohnen. Gefragt nach Dürens Erscheinungsbild meinten fast 20 Prozent, das sei mangelhaft oder sogar noch schlechter. 34 Prozent finden das Erscheinungsbild befriedigend oder besser. Nur eine Minderheit bewertet Düren gut, der Rest antwortete nicht auf diese Frage. Zur zukünftigen Nutzung der Stadthalle sprach sich eine klare Mehrheit gegen ein Hotel aus und bezüglich des Einkaufsumfeldes sagt eine große Mehrheit (fast 70 Prozent): Es gibt zu viele Ramschläden.
Es wurden aufschlussreiche Angaben zum Verhältnis Stadtteile/Innenstadt gemacht, zum Wohnumfeld, wo Nahversorgung und Erreichbarkeit als akzeptabel bewertet wurden, und zu Sauberkeit und Kriminalität.
Überrascht wurden die Sozialdemokraten von der großen Zufriedenheit, die bezüglich Kultur, Sport, Freizeit in Düren herrscht. Und auch die Zufriedenheit zumindest mit dem Angebot an Gymnasien war so nicht erwartet worden. Die weiteren Bildungsangebote wie VHS und Musikschule kommen ebenfalls gut weg.
Eine Riesenüberraschung war die große Unzufriedenheit der Menschen mit den Angeboten für Kinder und Jugendliche. Hier, so Friedhelm Wirges, sei man einst spitze gewesen. Jetzt halten fast 80 Prozent das Angebot für verbesserungsfähig oder dringend verbesserungsbedürftig. Auf die Frage Kümmert sich die Stadt genug um Kinder und Jugendliche? durfte mit einer Note reagiert werden. Es ergab sich die Durchschnittsnote 3,8.
Weitere Ergebnisse: Über 60 Prozent der Befragten sagten, es gebe genug Parkplätze in Düren. Der Umgang mit dem Durchgangsverkehr bekam schlechte Noten, und für Fußgänger und Radfahrer ist Düren nicht toll, aber auch nicht kritisch, so Rolf Hamacher. Den Park und Ride-Verkehr halten übrigens auch viele für verbesserungswürdig. Und: Sehr zufrieden sind offenbar Dürens Senioren mit sich und ihrer Umgebung.
Henner Schmidt zog ein Resümee. Er fand das Urteil zur Kinder- und Jugendfreundlichkeit der Stadt vernichtend. Um diese Gruppe werde man sich verstärkt kümmern müssen, meinte er abschließend. (mv)