Kreis Düren. Es hatte etwas von einem wohl inszenierten Auftritt. Viertel vor neun ist es, als die SPD den Saal im Dürener Kreishaus betritt. Für einem Moment herrscht fast ein wenig Stille, man schaut auf die Sieger, dann kommt der Beifall. Liesel Koschorreck und Peter Münstermann lachen, es ist ihr Auftritt…..
Die SPD hat wie auf Landesebene ordentlich abgeräumt, in beiden Wahlkreisen, die zum Verbreitungsgebiet der DN gehören, hat die Partei gewonnen:
Peter Münstermann (Düren I) ist direkt in den Landtag gewählt und hat damit Josef Wirtz (CDU) abgelöst. Münstermann holt 39,9 % der Erststimmen, Wirtz 38,64 %. Das ist schon sensationell, sagt der Langerweher, beeilt sich aber hinzuzufügen: Das ist das Ergebnis unserer ganzen Partei. Josef Wirtz ist naturgemäß geknickt. Das ist eine große Enttäuschung, sagt er, aber der Trend war so groß, zu groß.
Liesel Koschorreck hat gegenüber ihrem CDU-Konkurrenten Rolf Seel im Wahlkreis Düren II fast elf Prozent im Vergleich zur letzten Wahl 2010 aufgeholt und dennoch hat es knapp nicht gereicht. Am Ende liegt der Kreuzauer Seel mit 38,75% vorne, die Birkesdorferin holt 36,69 %. Ich bin mehr als zufrieden, sagt Koschorreck, meine gute Arbeit ist belohnt worden. Seel ist am Ende des Tages zufrieden, weil er wieder nach Düsseldorf geht. Er erklärt, dass ihm der Trend sehr geschadet habe, er aber immer noch deutlich besser ist als meine Partei insgesamt. Ob Josef Wirtz auch wieder in den Landtag einzieht, über die Liste, war gestern Abend bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch unklar.
Klar war dagegen, dass Ingola Schmitz, FDP, und Gudrun Zentis, Grüne, von nun an im Düsseldorfer Parlament mit entscheiden werden. Beide schafften es über die Reservelisten ihrer Parteien damit ist der Kreis Düren mit (mindestens) vier Abgeordneten im Landtag, bisher waren es zwei. Dass beide Politikerinnen mehr als zufrieden auftraten, liegt auf der Hand.
Der SPD-Unterbezirksvorsitzende im Kreis Düren, Dietmar Nietan, lobte die Wahlkampfarbeit der beiden Sozialdemokraten Peter Münstermann und Liesel Koschorreck, der Vorsitzende der Kreis-CDU, Thomas Rachel, sprach von einer bitteren Niederlage und sagte überdies, dass das Wahlkampfthema Verschuldung zu ab-strakt gewesen sei. Erwartungsgemäß erfolgreich schnitt im Kreis Düren auch die Piraten-Partei ab; ihre Politiker aber waren am Abend nicht im Kreishaus. Dort hatten sich knapp 100 Parteigänger und sonstige Interessierte eingefunden, um den Wahlausgang im Kreis Düren zu verfolgen.