Düren: Bereits vor Jahren befassten wir Dürener Sozialdemokraten uns im Rahmen des Ideenwettbewerbs Stadtraum City-West mit der städtebaulichen Entwicklung in Düren. Nachdem damals das Areal zwischen Museum und Hoeschplatz untersucht wurde, haben jetzt Studenten des Instituts für Städtebau an der Fachhochschule Köln den Bereich zwischen Kaufhof und Hauptpost in den Blick genommen.
Diese Örtlichkeit ist seit Jahrzehnten ein Schandfleck für Düren mit einem eindeutigen Hinterhofcharakter. Weder die dortige Stele, als Erinnerung an die frühere jüdische Synagoge, die bis zu ihrer Vernichtung auf dem Gelände des jetzigen Parkhauses gestanden hat kommt dort zur Geltung, noch die Reste der früheren Stadtmauer.
Unser Dank gilt dem Direktor des Instituts für Städtebau, Prof. Jürgen von Brandt, der nun zum zweiten Male den Weg nach Düren gefunden hat, betont der SPD-Fraktionsvorsitzende Henner Schmidt bei der Vorstellung der besten Entwürfe der Architekturstudenten.
Die Studierenden aus dem Bereich der Baudenkmalspflege hatten die Aufgabe, den derzeit noch überaus heterogenen Stadtraum baulich wie räumlich neu zu fassen. Im Bereich der Schützenstraße wurde die heute überwiegend als Parkplatz genutzte Fläche überplant. Der ehemals von der Stadtmauer, deren Überreste nur noch in Form einer Turmruine vorhanden sind, geprägte Bereich sollte wieder eine Stadtkante erhalten. Ein städtischer Platz wurde von allen Studierenden an dieser Stelle ausgebildet, um so den Ort künftig weiter aufzuwerten.
Dabei bildet die Ausbildung neuer Raumstrukturen in Verbindung mit einer Neuordnung der Struktur für den ruhenden Verkehr und eine Bautypologie, die sich aus der Umgebung herleitet, den Entwurfsschwerpunkt der vier Ideenvorschläge.
Ein genauso wichtiger Punkt war aber auch, die Gestaltung der Ecke Schützenstraße/Kölnstraße als Eingang in die Innenstadt von Düren und die Neugestaltung der Fassaden an der Wirtelstraße.
Den jetzigen Zustand bezeichnete Prof. Brandt al Niemandsland und Unraum. Wir können zwar nichts rückbauen auf die Zeit vor der Zerstörung von Düren aber wir sind verpflichtet den Wildwuchs zu beseitigen betonte der Professor.
Ein Entwurf hat unserem Fraktionsvorsitzen Henner Schmidt ganz besonders begeistert, da dieser auch der ehemaligen Synagoge an dieser Stelle Rechnung trägt. Das Konzept siegt ein filigranes Eingangsgebäude an der Ostfassade der Galeria Kaufhof und als Abschluss ein drei- bis viergeschossiges Geschäfts- und Wohnhaus an der südlichen Seite vor. Parallel zur Schützenstraße soll ein Weg der Geschichte entstehen und in begehbaren Geschichtskuben die bewegte Geschichte des Ortes erfahrbar machen.
Die wegfallenden Parkplätze werden aus Sicht von Henner Schmidt durch das neue Parkhaus auf dem Postgelände kompensiert. Das die Umsetzung der Pläne nicht ohne Geld und Investoren geht, ist auch uns Sozialdemokraten klar.
In diesem Zusammenhang zitierte Henner Schmidt aber Prof. Dr. Wolfgang Meisenheimer: In Zeiten leerer Kassen soll man nachdenken, damit man in Zeiten, in denen sich die Kassen wieder gefüllt haben, nicht überrascht wird, sondern Pläne hat, die man umsetzen kann.