Düren: Luftmessungen hatten ergeben, dass in der Schoellerstraße und der Euskirchener Straße die Grenzwerte für Stickstoffdioxid überschritten werden. In der Euskirchener Straße, Nähe Friedrich-Ebert-Platz, ist die Überschreitung erheblich. Als Mitglied des Regionalrats hatte Peter Koschorreck (SPD) eine Anfrage zu dem Thema an die zuständige Bezirksregierung gestellt.
Diese teilt jetzt in ihrer ausführlichen Antwort mit, dass eine Projektgruppe unter ihrer Leitung gebildet wurde, die im Dürener Rathaus getagt hat und am 29.09. wieder zusammen kommt.
Ziel ist, einen Luftreinhalteplan zu erarbeiten, der erreichen soll, dass die Grenzwerte eingehalten werden. In der Projektgruppe, der u.a. Vertreter der Stadt und der Verkehrsbetriebe angehören, werden notwendige Maßnahmen überlegt. Auf jeden Fall ist noch eine Öffentlichkeitsbeteiligung durchzuführen.
Ferner wird verlangt, dass ein Bericht an die EU-Kommission geht. Erst im Laufe des Jahres 2011 soll der Plan fertig sein. Welche Maßnahmen letztendlich angewendet werden, um die Luft zu verbessern, kann noch nicht gesagt werden.
Keineswegs will die Bezirksregierung so lange warten, bis die geplanten Umgehungsstraßen gebaut sind. Dazu schreibt sie: Man darf nicht nur auf den langfristigen Königsweg Umgehungsstraßen vertrauen, sondern angesichts des Ausmaßes der Überschreitung – Spitzenwert in NRW! – ist ein Maßnahmenbündel auch mit kurzfristig wirkenden Maßnahmen erforderlich, um das Maß der Überschreitung so weit und so früh wie möglich zu reduzieren.
Peter Koschorreck ist davon überzeugt: Eine Entlastung der Schoellerstraße und Euskirchener Straße besonders vom LKW-Verkehr ist nicht einfach zu realisieren und wird zu Belastungen anderer Straßen führen." Dennoch besteht dringender Handlungsbedarf. Mutige und schnelle Entscheidungen sind vonnöten. Erst die Fertigstellung der Umgehungsstraßen B 56n (Ostumgehung) und B 399n (Nordumgehung) vermutlich 2014/2015 wird allgemein für viele Anwohner Dürener Straßen spürbare Verbesserungen bringen.
Gründe für die extrem schlechten Werte in der nördliche Euskirchener Straße sind: hohes Verkehrsaufkommen, ständige Staus vor dem Kreisverkehr, die Steigung und die enge Bebauung, die bewirkt, dass Abgase sich nicht ausbreiten und verdünnen können.
Der Politiker gibt zu bedenken, ob nicht seitens des Gesundheitsamtes umgehend Ratschläge an die Anwohner erteilt werden können. Denn Stickstoffoxyd (NO2) kann zu gesundheitlichen Beschwerden führen, besonders zu Atemwegserkrankungen, aber auch zu Herz- und Kreislauferkrankungen. Besonders gefährdet sind gesundheitlich vorgeschädigte Personen, Kinder und Jugendliche.