Düren: Auf Einladung des SPD-Stadtverbandes berichteten Betriebsratmitglieder ausführlich über die Situation bei Zanders Reflex. Der Betriebsrats-vorsitzende Eugen Kunkel unterstrich dabei die Bedeutung der von der Abschaltung bedrohten großen Papiermaschine PM 5, die er als Herzstück des Dürener Werkes bezeichnet. Sollte die tatsächlich außer Betrieb genommen werden, so Kunkel, werden wohl die Lichter für unser Werk in Düren verlöschen.
Der Betriebsrat sieht allerdings keinerlei Veranlassung für diesen Schritt. Im Gegenteil: Das Werk Düren sei unter schwierigsten Marktbedingungen auf dem nationalen und internationalen Papiermarkt bestens durch die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise gekommen. Ohne Weiteres wären ohne nennenswerte Einschnitte schwarze Zahlen zu schreiben, beschreibt Kunkel eine erfolgversprechende Perspektive.
Ulf Opländer, SPD-Stadtverbandvorsitzender: Die SPD in Düren steht an der Seite der Belegschaft von Zander Reflex. Das ist selbstverständlich. Das ehemalige Felix Heinrich Schoeller-Werk, 1852 gegründet, ist Teil der Dürener Geschichte. Rat und Verwaltung der Stadt Düren und die gesamte Bevölkerung werden alle Anstrengungen unternehmen, dass die noch verbliebenen 450 Arbeitsstellen erhalten bleiben. Opländer stellt heraus, dass die Belegschaft sich durch große Innovationskraft auszeichne. Es wäre fatal, dieses Wissen, diese Kompetenzen für Düren zu verlieren.
Zudem hätte eine Schließung Auswirkungen weit über den eigentlichen Betrieb hinaus. Auf Zuliefererwerke ebenso wie aber auch auf die Kaufkraft in Düren oder Schulplätze beispielsweise.
Und auch eine Reise in den hohen Norden schließt Opländer nicht aus:
Wenn alles nichts hilft, dann muss eben eine Delegation unter Leitung des Bürgermeisters nach Finnland reisen, um dem zuständigen Konzernvizechef Juha Laine Nachhilfeunterricht zum Selbstverständnis der Dürener zur eigenen Industriegeschichte zu geben, die gerade in diesen Zeiten keinen Abriss hinnehmen kann.