“Dortmunder” Verhältnisse in Düren?

8. Oktober 2009 von Cem Timirci 
Margot Biergans

Haushaltssperre im Dürener Rathaus – sie kommt nicht so überraschend, wie uns der Bürgermeister und der Kämmerer Glauben machen wollen.

Einem Presseartikel der Dürener Zeitung vom 13. Juni 2009 ist zu entnehmen, dass man sich hinsichtlich der Finanzkrise keine großen Sorgen machen muss.
"Die Krise wird unseren Etat nicht sprengen" wird Bürgermeister Larue zitiert.

Verfolgt man die Presse des letzten halben Jahres aber ein wenig genauer, kommt man allerdings zu einem ganz anderen Schluss. Ein so großes Haushaltsloch kommt nicht von Heute auf Morgen; das hat der Bürgermeister mit seiner Verwaltung über Jahre angehäuft. Falsche finanzielle Entscheidungen der Verwaltung, sowie nicht gestellte Anträge auf Zuschüsse aus Fördertöpfen des Landes und Bundes haben auch ihren Beitrag dazu geleistet.

Nun das Defizit und damit die Sperre NUR mit Mindereinnahmen aus Gewerbe- und Einkommensteuer zu begründen, klingt doch zu einfach. Auch die Mehr- ausgaben in den Bereichen Soziales und Jugend mit ins Boot zu holen oder jetzt den Vereinen ihre Zuschüsse zu streichen, ist billig.

In Vereinen und Jugendeinrichtungen wird viel Prävention und tolle, nachhaltige Arbeit durch Ehrenamtler geleistet, die die Stadt mit ihrem Jugendamt und städtischen Jugendeinrichtungen alleine gar nicht leisten könnte. Hier zu kürzen oder gar ganz zu streichen hieße, alles in den vergangenen Jahren mühsam Aufgebaute zur Schlachtbank zu führen.

Sparen war für den Bürgermeister und seine Verwaltung in den letzten 10 Jahren ein Fremdwort. Erst auf massives Drängen durch die Oppositionsparteien und dem teurer bezahlten Beratungsunternehmen Rödl hat er sich in 2008 gezwungen gesehen, den Rotstift auch bei sich anzusetzen.
Viel scheint da nicht bei rumgekommen zu sein. Bevor Sie bei Anderen kürzen – kehren Sie erst einmal vor Ihrer eigenen Tür, Herr Larue.

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