Kreis Düren. Während SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeister am Montag in Berlin seinen bereits heftig kritisierten «Deutschland-Plan» verteidigte, in dem er vier Millionen neue Arbeitsplätze bis zum Jahr 2020 verspricht, machte sich die SPD-Partei-Vize Andrea Nahles bei der Firma Low-Tec in Düren ein Bild von der Qualifizierung und Integration von Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt sind.
Die 39-Jährige arbeits- und sozialpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion ist in Steinmeisters Schattenkabinett zuständig für die Bildungs- und Integrationspolitik.
Bereiche, die auch zu den Arbeitssschwerpunkten der 1996 gegründeten gemeinnützigen Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft der Evangelischen Gemeinde zu Düren gehören, wie Geschäftsführer Peter Brendel bei einem Rundgang erklärte. «Low-Tec arbeitet an der Schnittstelle zwischen Arbeitsmarkt und Bildung», erklärte der SPD-Bezirks- und Unterbezirksvorsitzende Dietmar Nietan, der den Besuch in Düren organisiert hatte.
Jährlich werden von Low-Tec in Stadt und Kreis Düren sowie in der künftigen Städteregion Aachen rund 700 Teilnehmer in den verschiedensten Maßnahmen geschult. Brendel verwies auf die Ausbildung von Jugendlichen in verschiedenen Berufen, beispielsweise aber auch auf die Sprachkurse für ausländische Mitbürger, verbunden mit praktischen Tätigkeiten.
«Berufsbezogenes Deutsch ist schließlich immer noch etwas anderes als Umgangsdeutsch», betonte der Geschäftsführer und verwies in punkto Integrationsarbeit auch auf das von Low-Tec betriebene Stadtteilmanagement. «Unser Ziel ist es, Brücken zu bauen zur langfristigen Beschäftigung.»
Andrea Nahles nahm sich viel Zeit und suchte das Gespräch mit Ausbildern und Teilnehmern an Qualifizierungsmaßnahmen. Vor allem interessierte sie sich für die Erfahrungen, die in Düren mit den verschiedenen arbeitsmarktpolitischen Programmen gemacht wurden.