Kreis Düren. Mit Blick auf die von den Wirtschafts- prüfern angesprochene drohende bilanzielle Verschuldung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Düren steht für die SPD fest: Die GWS ist in ihrer bisherigen Form gescheitert. Der SPD-Kreisvorsitzende Dietmar Nietan verweist auf das Minus von mehr als zwei Millionen Euro im Jahr 2008, das nur durch den einmaligen Währungsgewinn aus Devisengeschäften (2,72 Mio. Euro) ausgeglichen werden konnte, in 2009 aber weiter wachse.
Nietan wirft Landrat Wolfgang Spelthahn vor, den Schlamassel, in den er die GWS als Aufsichtsratsvorsitzender geführt habe, bis zur Kommunalwahl verschleiern zu wollen.
Mehr noch: Dass immer noch keine Ausschreibung zur Nachfolge des Ende Juni ausscheidenden und zuletzt aufgrund eigenmächtiger Bonuszahlungen in Misskredit geratenen Geschäftsführers erfolgt sei, stattdessen ein als Sanierer bekannter Übergangsgeschäftsführer auf Honorarbasis bestellt wurde, ist für die Genossen Beleg dafür, dass die Abwicklung der GWS bereits läuft. Anstatt dem Rat der Wirtschaftsprüfer zu befolgen, Handlungsalternativen zu erschließen, die die Ertragslage nachhaltig verbessern, lasse Spelthahn die Frage des Geschäftsführers zur Hängepartie werden. Zudem wolle er das wachsende Defizit in 2009, allein im ersten Quartal rund 900 000 Euro, durch Personalabbau auffangen.
Personal, was aber gebraucht würde, um mit neuen Projekten Mehreinnahmen zu erzielen, betont Nietan. Der SPD-Chef kritisiert, dass die angekündigte Umschuldung des Währungskredits zur Finanzierung der GWS-Immobilien immer noch in der Schwebe sei und die GWS weiter hunderttausende Euro an zu hohen Zinsen bezahlen müsse. Zudem sei der Verkauf der Grundstücke an der Marien- und Bismarckstraße in Düren immer noch nicht erfolgt.
Sollten sie jemals über Buchwert verkauft werden können, dann sicher nur mit zu hohen Mieten im Kreishaus D (Neue Heimat der Job-Com, Anm. d. Red.).
Die SPD fordert: Umgehender Verkauf aller GWS-Immobilien (u. a. Kreis-Arena, Polizei-Erweiterung, Kreishaus C), Auflösung der GWS und Wiederansiedlung der Wirtschaftsförderung im Kreishaus, damit Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung wieder aus einer Hand erfolgen. (ja)