Bürgermeister Paul Larue drückt sich vor Distanz zum BdV

7. September 2007 von Cem Timirci 

Bildmaterial vom Ostdeutschen Markt in Düren am 25. August auf dem Rathausvorplatz be-legt, dass dort Mitglieder der NPD-nahen Aachener Kameradschaft und darunter mit René Laube ein führender NPD-Funktionär im Kreis Düren willkommene Gäste waren. Herr Laube reihte sich in tanzende Gruppen ein und hatte mit denen gemeinsam offensichtlich seine Freude (unter Freunden).
Zu der jährlichen Veranstaltung des Bundes der Vertriebenen (BdV), Kreisgruppe Düren, hatte Herr Bürgermeister Paul Larue gemeinsam mit dem BdV-Kreisvorsitzenden Herr Man-fred Bahrsuhn zum offiziellen Teil ins Rathaus eingeladen. Dort trat eine Reihe von Rednern auf – übereinstimmend beurteilt mit hinnehmbaren Beiträgen.
Die Fortsetzung der Veranstaltung erfolgte dann traditionell auf dem landsmannschaftlich geprägten Ostdeutschen Markt. Dort hielten sich zunächst auch noch Herr Bürgermeister Larue und Pressevertreter auf. Kaum allerdings hatten sie den Rücken gekehrt, traten etliche eindeutig als solche gekennzeichnete Mitglieder der Aachener Kameradschaft in Erschei-nung – offensichtlich nicht nur geduldet, sondern willkommen geheißen.
In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 5. September bat mit Henner Schmidt der Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion Herrn Bürgermeister Larue, auf der eine Woche später anberaumten Ratsitzung eine öffentliche Erklärung dazu abzugeben.
Herr Bürgermeister Larue ergriff allerdings unmittelbar das Wort und verteidigte sich – ohne zuvor überhaupt angegriffen zu sein – und den BdV-Veranstaltungsteil im Rathaus. Er trenn-te diesen Teil quasi ab vom Marktgeschehen derselben Veranstaltung.
Herr Bürgermeister Larue führte ausschweifend aus, setzte erneut die Antifa mit der NPD gleich, und vermied jegliche auch nur annähernde Distanz zum BdV oder zumindest dessen Funktionäre.
Herr Bürgermeister Larue ließ durchblicken, das ‚Bündnis gegen Rechtsradikalismus, Ras-sismus und Gewalt’, in dem er Mitglied des Sprecherrates ist, werde zerbrechen, wenn die SPD und andere ihn weiterhin in dieser Angelegenheit bedrängten.
Die Mitglieder der CDU-Fraktion stützten den Bürgermeister und warfen der SPD vor ver-antwortlich zu sein, wenn solche Auseinandersetzungen zur Aufwertung der NPD beitrügen.
Diese Methode der CDU, die mehr als berechtigte Anfrage der SPD zu den unerträglichen Vorkommnissen auf dem Ostdeutschen Markt zu desavouieren als Inkaufnahme einer Auf-wertung der NPD macht mehr als betroffen. Um eine kritische Position zum BdV zu vermei-den, zieht die CDU lieber die SPD in den Dreck und dreht die Verantwortlichkeit für diesen eigentlich öffentlichen Skandal um.
Es fand ein Nachgespräch mit den anwesenden Pressevertretern statt. Es wurde deutlich, dass eine denkbare Berichterstattung jedenfalls die CDU-Sicht mit berücksichtigen würde. Henner Schmidt und Ulf Opländer zeigten sich deshalb einverstanden und begrüßten es, dass vereinbart werden konnte, über diesen Teil der Haupt- und Finanzausschusssitzung nicht zu berichten.
Selbstverständlich ist uns als SPD nicht an einer öffentlichen Auseinandersetzung gelegen, die in der Konsequenz nur den NPD-Leuten nutzen würde und denen eine klammheimliche Freude bereitete.
Auf der SPD-Internetseite sollte dieser Vorgang aber dokumentiert werden, bevor – von wel-cher Seite auch immer – Legenden gestreut werden.

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