Es besteht kein Bedarf an zusätzlichem Bauland in Rölsdorf und damit
keinen Grund für die Ausweitung der Bebauungsgrenze über den gültigen Flächennutzungsplan hinaus.
Ca. 600 Meter weiter liegt ein im Flächennutzungsplan aus-
gewiesenes Gebiet für Bebauung von fast 150.000 Quadratmetern.
Die Argumente der Stadt, es existiere für dieses Gebiet kein Bebauungsplan, sind nicht stichhaltig.
Der Verweis auf die problematische Entwässerungssituation berücksichtigt nicht, dass vor wenigen Jahren die Kanalisation in diesem Bereich erneuert wurde. Dabei wurde die Kanalisation für eine spätere Bebauung dieses Gebietes entsprechend groß dimensioniert.
Dies bestätigt auch der Leiter der Stadtentwässerung, Herr Wingels im entsprechenden Betriebsausschuss: Bis zu einer Tiefe von 50 Metern können 30 Grundstücke an der Lendersdorfer Straße sofort an die Kanalisation angeschlossen werden. Wenn der Regenwassersammler in Birgel fertig ist, ist der Anschluss der restlichen Fläche auch
möglich.
Das Plangebiet An der Ziegelei ist als Altlastenverdachtsfläche ausgewiesen. Die sogenannten kritischen Stellen dieser Altlastenverdachtsfläche wurden nach Angaben des Eigentümers festgelegt und nicht nach den Regeln der Technik. Vorhandene Luftbildaufnahmen und Aussagen von Zeitzeugen belegen, dass belastete Flächen überhaupt nicht untersucht wurden.
Das vorgelegte Gutachten ist unzureichend. So wurden zum Beispiel nur Bodenproben aus den oberen 30 cm genommen. An anderer Stelle des Gutachtens wird darauf hingewiesen, dass das Plangebiet mit 50 bis 150 cm Erde angefüllt wurde. Dies erfordert dann auch dringend entsprechende Bodenproben in dieser Tiefe.
Die Entwässerung des Gebietes ist in sich nicht stimmig. Bei den nachgewiesenen Schwankungen des Grundwasserstandes erfolgt die Entwässerung nicht in den von den Trägern Öffentlicher Belange geforderten Bodenschichten. Außerdem wird der geforderte Schutz des Grundwassers nicht eingehalten.
Die Verkehrssituation wird durch die Erschließung über die Straßen An der Ziegelei und Flurstraße äußert problematisch. Es entsteht eine versetzte Kreuzung, die jeder Verkehrsplaner aus Sicherheitsgründen vermeidet. Die Ausgestaltung dieser Kreuzung der Ausführungsplanung zu überlassen, beschneidet wichtige und elementare Rechte der Bürger im Anhörungsverfahren.
Die Aufschüttung von ca. 15.000 Quadratmetern um 1,20 bis 1,40 Meter führt zu einer erheblichen Beeinträchtigung der angrenzenden Grundstücke und bewirkt massive Eingriffe in die Landschaft.
Für die erforderlichen 18.000 cbm ( mehr als 36.000 Tonnen ) Erdreich sind 1800 Fahrten mit 20 Tonnen Lkw notwendig. Das heißt praktisch, dass 3 Monate lang alle 5 Minuten ein 20 Tonner hin und zurück durch die schmale Straße an der Ziegelei fährt.
Die Versickerungsfähigkeit des Bodens sollte nachgewiesen werden. Die den Versuch beobachtenden Zeugen sprechen von einem amateurhaften Arbeiten, das den Ansprüchen eines belastbaren Gutachtens nicht standhält.
Die Größe der Grundstücke soll 550 Quadratmeter nicht unterschreiten. Bei den heutigen Richtpreisen von ca. 200 Euro pro qm kostet allein ein Grundstück mindestens 110.000 Euro.
Unverständlich ist auch, warum der Bürgermeister und die CDU, insbesondere Karl Albert Esser und Frau Papst dieses Baugebiet protegieren.
Sofort nach Einleitung des Verfahrens lud der Bürgermeister einige betroffene Alteigentümer samstags um 16:00 Uhr zur Audienz mit CDU Vertretern, um für das Baugebiet zu werben.
Kritische Leserbriefschreiber wurden vom Bürgermeister zum persönlichen Gespräch ins Rathaus eingeladen, um sie auf CDU Linie zu bringen.
Zu einem vergleichbaren Fall in Mariaweiler sagte der Bürgermeister: Es macht keinen Sinn, gegen den Willen eines Großteils der Anwohner ein neues Baugebiet auszuweisen,…
Über 360 Unterschriften der Anwohner in Rölsdorf lassen die Verantwortlichen jedoch kalt.
Bei einer Bürgersprechstunde mit CDU Vertretern vor Ort wurden dem Bürgermeister, Herrn Weschke und Frau Papst von über 120 betroffenen Anwohnern alle berechtigten Interessen und Einwände dargelegt. Sie wurden mit fadenscheinigen Argumenten abgetan.
Auch die Meinung des Baudezernenten Hans Wabbel, der bisher immer eine kleinräumige Zersiedelung außerhalb des Flächennutzungsplanes ablehnte, wurde anscheinend vom Bürgermeister per Order Mufti abgebügelt.
Dazu der selbst betroffene Anwohner und Vorsitzende des SPD Ortsvereins Mitte West, Dr. Knappe: Es ist nicht nachvollziehbar, wieso der Bürgermeister und die CDU gegen jede städtebauliche Vernunft und gegen den Willen aller Anwohner dieses Baugebiet durchpeitschen. Hier wird einem privaten Investor ein Gewinn von fast 3 Millionen Euro zugeschanzt, damit andere Millionäre sich ein teures Grundstück leisten können. Hier bedienen der Bürgermeister und die CDU mal wieder ihre Klientel.
Ein Schelm wer Böses dabei denkt.