Konzept und Willen zur Finanzierung gefordert

14. März 2007 von Cem Timirci 
Kinder in der Krippe
Kinder in der Krippe

Düren. Die SPD wird im Rahmen der derzeitigen Haushaltsberatungen im Stadtrat einen Grundsatzbeschluss herbei führen, der vorsieht, die durch die demographische Entwicklung frei werdenden finanziellen Mittel im Kindergartenbereich nicht zur Haushaltskonsolidierung, sondern zu einem verstärkten Ausbau der Betreuung der unter dreijährigen Kinder zu verwenden.

Dies teilten jetzt der Parteivorsitzende Dietmar Nietan und der Fraktionsvorsitzende Henner Schmidt mit. „Wir leben in der Stadt Düren in Frage der Ganztagsbetreuung von der Hand in den Mund. Ehrgeizige Ziele und Konzepte zu deren Realisierung fehlen völlig,“ erklärt Henner Schmidt den Grund für die jetzige Initiative der SPD. Deshalb müsse der Stadtrat jetzt die Verwaltung beauftragen ein konkretes Konzept zum Ausbau der U3 Ganztagsbetreuung zu entwickeln. Für die Finanzierung eines solchen Konzeptes haben die Sozialdemokraten einen konkreten Vorschlag: Weil angesichts der demographischen Entwicklung in den nächsten Jahren immer weniger „reguläre“ Kindertagesstättenplätze gebraucht werden, soll das dadurch eingesparte Geld dem konsequenten Ausbau der „U3 Betreuung“ zu gute kommen. Deshalb werde die SPD einen entsprechenden Grundsatzbeschluss in den Stadtrat einbringen. „Dann müssen Herr Larue und auch Herr Floßdorf Farbe bekennen und können sich unseren Vorschlägen nicht länger mit dem Hinweis auf die Finanzlage verweigern,“ ergänzt Dietmar Nietan. Für die SPD ist jetzt dringender Handlungsbedarf gegeben. Schließlich gebe es in Düren zur Zeit nur für 3,7 Prozent der unter Dreijährigen Plätze bei Tagesmüttern und in Kindertageseinrichtungen. In den alten Bundesländern gebe es jetzt aber schon durchschnittlich für acht Prozent der Betroffenen Betreuungsangebote. Familienministerin von der Leyens wolle bis 2013 bundesweit sogar für 35 Prozent der unter dreijährigen Kinder einen Betreuungsplatz bereitstellen. „Wie angesichts dieser Fakten Thomas Floßdorf behaupten könne, man läge in Düren über dem Bundesdurchschnitt, erschließt sich mir nicht,“ fügt Henner Schmidt an. Das Düren überhaupt wenigstens ein „Rumpfangebot“ an U3 Betreuung habe, sei dem Engagement der Träger von Kindertageseinrichtungen, dem Verein Tagesmütter und –väter und dem Jugendamt zu verdanken und nicht der Tatsache, dass die Politik gehandelt habe. Man habe da in Düren konzeptionellen Nachholbedarf, den die SPD mit ihrem Antrag nun angehen wolle, erklärten Nietan und Schmidt abschließend.

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