SPD: Larue muss Verantwortung übernehmen

8. Juni 2006 von Cem Timirci 
Henner Schmidt, Vorsitzender der SPD Fraktion im Rat der Stadt Düren
Henner Schmidt, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Düren

Hier muss der Bürgermeister nun die Verantwortung übernehmen. Denn gerade auf sein Bestreben hin, wurden auf Kosten der Sparkasse mehrere Tausend Euro für eine – wie sich jetzt zeigt – überflüssige Delegationsreise zur Elfenbeinküste verpulvert. Und von Paul Larue wurden uns zuerst 1.200 Fans angekündigt, dann waren es nur noch 400 und jetzt scheint außer der kleinen offiziellen Delegation und einigen Exil-Afrikanern aus Paris niemand mehr zu uns zu kommen.

Der Bürgermeister trägt für dieses Desaster die Verantwortung. Er kann nun nicht den schwarzen Peter der Deutschen Botschaft zuschieben. Denn nach der öffentlichen Diskussion um den sogenannten Visa-Untersuchungsausschuss war allgemein bekannt, dass die Deutschen Botschaften in Staaten mit vielen potentiellen Flüchtlingen nun noch restriktiver bei der Genehmigung von Visa vorgehen würden. Deshalb hätte der Bürgermeister nicht bis zum Wochenende warten müssen, um – viel zu spät – die stellvertretende Botschafterin dazu zu bewegen, doch noch ein paar Visa zu erteilen.

Schon vor einigen Wochen hätte Paul Larue auf belastbare Zahlen drängen müssen, die gezeigt hätten wie viele Visa-Anträge überhaupt vorlagen und bei wie vielen dieser Anträge überhaupt mit einem positiven Bescheid zu rechnen gewesen wäre. Das man aber bei der Stadt bis zum „bösen Erwachen“ alles einfach laufen ließ, zeugt von einer erschreckenden Unprofessionalität des Bürgermeisters, der hier scheinbar als oberster Manager des Rathauses überfordert war.

Wir verlangen von Herrn Larue eine vollständige Aufklärung der Umstände, die zu der jetzigen für unsere Stadt peinlichen Situation geführt haben. Und wir verlangen diese Rechenschaft von ihm persönlich. Als es diese Woche darum ging, die peinliche Botschaft des Ausbleibens der Fans zu verkünden, schickte Herr Larue, der sonst keinen Pressetermin auslässt, einen städtischen Bediensteten zum anberaumten Pressetermin. Ein solches beschämendes Wegducken hinter Andere werden wir Paul Larue im Stadtrat jedenfalls nicht durchgehen lassen.

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