SPD Entscheidung ist kein Zeichen von Führungsschwäche

5. April 2006 von Cem Timirci 

Es ist mal wieder sehr anmaßend, was sich Herr Eßer herausnimmt. Stellt er die SPD-Absage der Reise an die Elfenbeinküste doch nun als Führungsschwäche des SPD-Fraktionsvorsitzenden Henner Schmidt dar.
Dabei ist die Entscheidung keine leichte gewesen, die die Fraktion getroffen hat. Vielmehr war es eine Entscheidung, die mittels demokratischer Abstimmung herbeigeführt wurde und der sich dann alle zu beugen haben.
Aber, jemand, der seine Fraktion allem Anschein nach mit absoluter Autorität führt und kaum bis gar keine Gegenmeinung und Äußerungen seiner Fraktionsmitglieder duldet noch zulässt, hat eben leicht reden und empfindet es als Führungsschwäche.
In der SPD Fraktion ist es gute Sitte, dass jedes Fraktionsmitglied gehört wird, seine Meinung frei äußern darf und sich bei Abstimmungen so verhält, wie es sein Gewissen von ihm verlangt. Sollte dies anderswo nicht so gehandhabt werden bzw. dürfen, sollte man sich die Frage stellen, ob dort die Demokratie richtig verstanden wurde.
Sicher ist ein kooperativer Führungsstil wesentlich aufwendiger und anstrengender als ein autoritärer, wie Herr Eßer ihn zu führen pflegt. Nach Auffassung der SPD ist die in diesem Fall demokratisch herbeigeführte Entscheidung die einzig Richtige.
Im Übrigen, da kann sich auch ein Herr Eßer sicher sein, steht die SPD Fraktion hinter ihrem Vorsitzenden Henner Schmidt.

Und, Herr Eßer sollte den Stein nicht zu weit werfen, denn sonst zerbricht das CDU-Glashaus wohlmöglich daran. Man schaue nur nach Land und Bund, wo auch ab und an ein Ministerpräsident Rüttgers oder eine Bundeskanzlerin Merkel zurückrudern muss. Denen hat Eßer allerdings bisher noch nicht Führungsschwäche unterstellt – aber wer beschmutzt schon gerne ins eigene Nest!

Ulrike Braun-Ploj
Vorsitzende der SPD Ortsverein Düren-Nord
& sachkundige Bürgerin der SPD Ratsfraktion

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