Die von den Versorgern zur Begründung der Preiserhöhungen angeführte Bindung des Gaspreises an den Heizölpreis ist kein Naturgesetz, sondern eine vertragliche Erfindung der Gaswirtschaft.
Selbst wenn man sich auf dieses Modell einlässt, ist festzustellen, dass die Spitze bei der Ölpreisentwicklung gebrochen ist und mit weiter sinkenden Ölpreisen zukünftig gerechnet werden kann. Zum anderen ist festzustellen, dass die Importpreise für Erdgas seit Jahren sinken: so lag nach Angaben des Statistischen Bundesamtes der Importpreis im Juli 2004
5,5 % unter dem Vorjahreswert, im August immer noch 3 %.
Noch einige Bemerkungen zur speziellen Situation der SWD Düren:
Die SWD haben das Jahr 2004 mit einem der höchsten Gewinne in ihrer Geschichte abgeschlossen, gleichzeitig liegen die SWD beim Gaspreisvergleich in der Spitzengruppe der teuersten Versorger in NRW.
An dieser Stelle macht sich die SPD-Fraktion vor dem Hintergrund der auch regional immer kritischer werdenden Berichterstattung bei gleichzeitig steigender Skepsis der Gaskunden große Sorgen um das Image der Dürener Stadtwerke:
Spitzengewinn in 2004, Spitzenplatz unter den zehn teuersten Versorgern, Gaspreiserhöhung ab 2005: das passt nicht zusammen und beschädigt das Ansehen des Unternehmens! Hier ist dringender Handlungsbedarf geboten, in dem sich die SWD durch Verzicht auf eine Erhöhung des Gaspreises wieder im unteren Feld der Gasversorger einreihen.
Aus diesen Gründen heraus müssen die vom Rat entsandten Vertreter gemeinsam ihre Minoritätenrechte ausschöpfen, um so die drohende Gaspreiserhöhung abzuwenden.