SPD: Larue blockiert Dürener Stadtentwicklung.

9. Juli 2004 von Cem Timirci 

Nachdem das Eisenbahnbundesamt die Entscheidung gefällt hat, die Nordbrücke nicht abzureißen, hatte Paul Larue erklärt, er wolle weiter den Abriss der Nordbrücke kämpfen.
Ein unsinniger Kampf meint jedoch Jens Bröker. Denn für die Verkehrsplanung in der Region und im Land NRW sei sicherlich die Entscheidung des Eisenbahnbundesamtes und nicht die Ablehnung durch den Dürener Bürgermeister maßgebend.
Angesichts der großen Bedeutung eines dritten Gleises für die Anbindung von Langerwehe, Düren, Jülich und später Linnich und Baal an die regionalen und überregionalen Schienenverkehrswege, sei ein Abriss der Nordbrücke auch für das Land NRW nicht sinnvoll, weiß Bröker zu berichten. Mit dieser Meinung steht er nicht alleine da, denn auch Landrat Spelthahn als Aufsichtsratsvorsitzender der Rurtalbahn fordert den Erhalt der Nordbrücke, um die Dürener Region nicht ins verkehrspolitische Abseits zu drängen. „Sicherlich wäre die städtebauliche Anbindung von Nord Düren ohne die Nordbrücke einfacher zu realisieren“, meint Barthel Labenz. Doch angesichts der klaren Aussagen von des AVV, des Kreises, der Bezirksregierung und des Landesverkehrsministeriums, verstehe er nicht, warum Paul Larue nicht von Anfang an dafür gesorgt habe, dass bei den Planungen für eine städtebauliche Erschließung des Geländes nördlich des Bahnhofes zwei Planungsalternativen entwickelt wurden: Eine mit der Nordbrücke und eine ohne. „Eigentlich müsste man nach der Entscheidung des Eisenbahnbundesamtes jetzt die dazu passende Planung aus der Tasche ziehen können. Diese Weitsicht hat der Dürener Bürgermeister nicht bewiesen und deshalb gehen uns jetzt wichtige Zeit und am Ende vielleicht mögliche Zuschüsse verloren.“, kritisiert Labenz. Die von Bürgermeister Larue geführte Diskussion die Chance Stadtentwicklung im Umfeld des Dürener Bahnhofs vom Abriss der Nordbrücke abhängig zu machen sei jedenfalls töricht.
Bröker und Labenz fordern deshalb den Dürener Bürgermeister auf, schnellst möglich eine städtebauliche Entwicklungsplanung vorzulegen, die eine Entwicklung des Dürener Nordens auch mit einer weiterhin vorhandenen Nordbrücke ermöglicht. Bröker dazu: „Wenn der Bürgermeister Larue nicht als der Don Quichotte von Nord Düren in die Geschichte eingehen will, muss er jetzt die Realitäten erkennen und eine machbare Entwicklungsplanung für Nord Düren vorlegen.“ Dass man auch klug planen könne, exerziere gerade der Bund in der Planung der Nordumgehung von Düren vor. Um keine Zeit zu verlieren, würde dort bei der Planung der B 399n für Düren die Möglichkeit eines dritten Gleises im Abschnitt Düren in die laufenden Planungen integriert. Diese Weitsicht und Flexibilität hätte man sich auch vom Bürgermeister gewünscht, erlärten Bröker und Labenz abschließend.

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