80 bis 100 Bauplätze sollten im Baugebiet Kaisersbenden nach Aussage der Ratsmitglieder Karl-Albert Eßer und Frank Kuhn, beide CDU, entstehen. Am meisten profitiert hätte der Ortslandwirt (CDU), der eine größere Ackerfläche besitzt, so Koschorreck. Das Gebiet besteht aus Obstwiesen, Garten- und Wiesenlandschaft mit Heckenstrukturen. Der vom Aussterben bedrohte Steinkauz brütet hier an einem der noch wenigen Plätze im Kreis Düren.
Koschorreck: Damit diese landschaftlichen Strukturen erhalten bleiben, hat die damalige SPD- Mehrheit im Stadtrat bewusst auf die Ausweisung von Bauland verzichtet und eine sogenannte Fläche für Maßnahmen zur Erhaltung und Entwicklung von Natur und Landschaft festgelegt.
Bevor Kreisverwaltung und Naturschutzbund sich zur Baulandplanung äußerten, hatte bereits die Umweltabteilung im Rathaus schwerwiegende grundsätzliche Bedenken gegen die landschaftszerstörende Planung erhoben. Wie Koschorreck in einem entsprechenden Vermerk lesen konnte, machte die Sachbearbeiterin ihrem Ärger deutlich Luft: Hier erfolgt Stadtplanung nach dem Zufallsprinzip; dies hat mit einer geordneten städtebaulichen Entwicklung nichts mehr zu tun.
Peter Koschorreck: Bürgermeister Larue und seine CDU haben sich über diese Bedenken jedoch leichtfertig hinweggesetzt und Grundstückseigentümern Hoffnung auf Bauland gemacht. Geldleistungen haben die beteiligten Eigentümer bereits an die Projektentwicklungs – Gesellschaft GEBIG erbracht, die eine Neuordnung und Erschließung der Grundstücke vornehmen sollte.
Koschorreck berichtet, dass er seinerzeit von den Herren Eßer und Kuhn auf unverschämte Weise öffentlich beschimpft wurde, als er sich kritisch zum Baugebiet äußerte, weil der Stadtteil Derichsweiler auch ohne das Gebiet Kaisersbenden gemäß Flächennutzungsplan neue Wohnbauflächen in einer Größe von 12 ha hat: Das reicht für 600 zusätzliche Einwohner.
Neben Koschorreck hatten seinerzeit auch ein Teil der Bürgerinnen und Bürger aus Derichsweiler über lange Unterschriftenlisten genauso wie die Umweltverbände gegen die Pläne der CDU protestiert.
Nach Rechnung des SPD-Fraktionsvorsitzenden Willi Beißel handelt es sich bei Kaisersbenden um die 10. Seifenblase der Dürener CDU-Politik.